Da gestern die Wetterbedingungen schlecht waren, sind wir erst heute Vormittag aufgebrochen. Die ersten zehn Seemeilen mussten wir gegen den Wind aufkreuzen, aber dann mit Halbwind sind wir mit einem Schnitt von 6 kn dahingeglitten.
Bei Sonnenuntergang tauchte die Küste von Teneriffa aus dem Dunst auf und immer in Sicht der Gipfel vom Teide. Bei sternenklarer Nacht hatten wir immer zur Orientierung die Lichter der Insel auf unserer Steuerbordseite. Gegen Morgen hatten wir La Gomera bereits in Sichtweite, aber es ist dann mal wieder der Wind eingeschlafen. Nach einigen Herumtümpeln haben wir den Motor gestartet und nachdem wir aus der Inselabdeckung waren, hat auch schon die Düse voll eingesetzt und wir konnten nur mit halber Wäsche fahren. Am Wasser ist uns eine Bavaria mit Vollzeug entgegen gekommen, die am Abend ohne Mast in die Marina zurückgekehrt ist – also Vorsicht vor der Düse zwischen den Inseln und den extremen Fallböen. Die Marina mit Schwimmstegen liegt wunderschön vor einer hohen Felswand, ist jedoch aufgrund der Wellen relativ unruhig. Da die Marinagebühr verhältnismäßig hoch ist, wollen wir nur zwei Tage bleiben. Die Hafenmole von San Sebastian wird gerade gigantisch erweitert – es ist schon erstaunlich, dass so ein kleiner Ort (obwohl Hauptstadt) so große Fähranleger braucht. San Sebastian ist ein beschaulich entzückendes Städtchen, in dem das Leben sehr gemächlich ist, man jedoch alles bekommt. Nach einem Bummel durch die kleinen Gässchen buchen wir noch für den nächsten Tag einen Mietwagen und lassen den Abend an Bord ruhig ausklingen.