Das hat man davon, wenn man sich zu große Vorstellungen macht. Erstens geht die Sonne noch immer im Osten auf, also hinter uns und zweitens haben wir nach so langer Zeit weit draussen am Meer vergessen, dass es Dunst über Land geben kann. Also nichts mit dem ach so tollen Sonnenaufgang über dem Zuckerhut, denn mit der Dämmerung zog auch der Nebel auf (hat sich aber dann rasch wieder verflüchtigt). Die ersten Eindrücke waren überwältigend –
die Copacabana ist ein blendend weisses Band aus Sand mit einem Hintergrund aus Hochhäusen. Erst wenn man in die weitläufige Bucht einbiegt, sieht man das eigentliche Rio de Janeiro (wird hier Hio ausgesprochen) – eine richtige Millionenmetropole. Trotzdem traumhaft schön, weil diese bizzaren Felsen, dieses unglaubliche Grün und natürlich das Wasser rundherum und dazwischen ist.
Der Pao de Acucar steht praktisch mitten in der Bucht, jedoch war für mich der Corcovado mit seiner Christusfigur noch beeindruckender (genauere Eindrücke und Schilderungen folgen i.d.n.T. nach der Besichtigung). Wir haben uns entschieden, im Yachthafen von Niteroi (ist auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht) zu bleiben, da es dort weitaus ruhiger und ungefährlicher ist. Auch wird dort der Geldbeutel nicht so geschröpft und fahren mit der Fähre rüber nach Rio.
Gerade als wir die Festungsanlagen passieren, bekommen wir ein einzigartiges Empfangskomitee – ein U-Boot kommt uns entgegen – wir fragen uns schon, ob wir so gefährlich aussehen, aber die grüssen freundlich und fahren weiter. Wir legen die letzten Meter zurück und vertäuen uns im Yachtclub – endlich angekommen! Jetzt genehmigen wir uns erstmal ein kühles Blodes und versuchen unsere Seebeine wieder an festem Boden zu gewöhnen.