11.10.2010

Fr. 08.10.2010 – Pampeiro

wieder unterwegs

Nach dem Studium der meteorologischen Vorhersagen sollte der Wind für die nächsten drei Tage einigermaßen passen, darum haben wir unser Schifferl wieder startklar gemacht. Montagmorgen hat uns Johann noch zum Abschied mit frischen selbstgepflückten Bananen verwöhnt (seinen leckeren Bananenkuchen hatten wir bereits am Vorabend gemeinsam verputzt) und dann sind wir die ersten Seemeilen bei totaler Flaute unter Motor aus der Bucht getuckert, nach dem Kap hat dann ein angenehmer raumer Wind mit 15 kn aus West eingesetzt (wie vorhergesagt) – es war mal wieder ein richtig schönes entspanntes segeln. Doch mit dem abendlichen Wetterbericht über Kurzwelle kann die Ernüchterung, am nächsten Tag müssen wir mit Südwind rechnen (so war das aber nicht geplant). Da dieser jedoch nur einen Tag anhalten sollte, entschlossen wir uns trotzdem zur Weiterfahrt, schließlich sind wir das Kreuzen seit den Kapverden ja gewohnt – komisch bei negativen Prognosen hat der Wetterbericht meistens recht!

Fred

Ginger

 Am nächsten Morgen kamen zum Aufkreuzen auch noch starke Gewitter mit heftigen Regenfällen, selbst die Vögel wollen da nichtmehr selbst fliegen und fuhren per Anhalter bei uns mit – Gott sei Dank beruhigte sich der Wind am Nachmittag wirklich und wir flogen unter Spinnaker unserem Ziel förmlich entgegen.

Notreparatur

Wieder mal war eine Notreparatur notwendig – der Bergeschlauch hatte sich total verheddert, also rauf auf den Mast. Leider drehte der Wind im Lauf des nächsten Tages immer mehr gegen SW und es wurde immer schwieriger unseren Kurs zu halten. Eigentlich wollten wir Porto Belo anlaufen, ist sich jedoch vom Kurs her nicht mehr ausgegangen. Na dann eben nach Santa Catarina – 10 sm vor der Küste war schlagartig der Wind weg und große Gewittertürme bauten sich im Süden auf. Wir entschlossen uns unter Maschine in den nächstmöglichen Unterschlupf zu flüchten, da sich so ein Pampeiro ankündigt. Keine Sekunde zu früh, denn 15 Minuten nach dem unser Anker sicher am Grund hielt, brach es über uns einher – Sturmböen und Regenschauer prasselten auf uns nieder. Wir haben keine fünf Meter weit mehr sehen können.

Kommentare

Liebe Babsi u. Christoph,
ich habe mich sehr über Euere Nachricht gefreut!
Mein Leben ist z. Z. ein bisserl durcheinander! Ich könnte natürlich in epischer Breite mein Leid klagen, aber ich fasse mich kurz: Die Weiber!!!
Im September war ich eine Woche mit meinem Bruder in der Türkei segeln! Ich schreibe lieber nichts über unsere Abenteuer bei 1-2 Beaufort, sonst stehle ich Euch noch die Show!
Vielleicht ein kleiner Auszug: ….wir lagen vor Özülgüö (oder so). Nach 5 durchwachten Nächten, in denen der Windmesser nie unter 10Bf. gefallen war, konnten wir auch an diesem unsichern Ankerplatz nicht an schlafen denken. Unsere Nerven waren gespannt wie unsere Ankerkette. 12mm verzinkter Stahl trennten uns vor dem sichern Untergang. Dann, um 02:41 UTC passierte es….!
Lesen Sie in unserer nächsten Ausgabe, wie der Crew der „Ice Cream“ vor Üglüzöglo (oder so) der Kaffee aus geht!!! Und lernen Sie aus den Fehlern dieser erfahrenen SeemännerInnen….wenn es heißt: „Wie viel Kalorien hat ein Kawenzmann?

Alles Liebe
Andi

sytaurus hat am Oktober 13th, 2010 12:09 geantwortet:

ist ja nichts neues bei dir (wir glauben ja, dass du diesen „Stress“ brauchst wie dein Zaunerkipferl). Wenn du einen relaxten sicheren Törn willst – nimm Mitte November einen Flieger und begleite uns ums Hoorn.

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