17.03.2011

Mi. 16.03.2011 – Estrecho de Magallanes

Skyline

In der Caleta Brecknock sind wir dann noch einen Tag stehen geblieben und haben uns erst mal richtig ausgeschlafen – hat uns doch mehr geschlaucht als wir uns eingestanden hatten. Dann jedoch haben wir geschaut relativ zügig durch den Canal Cockburn zu kommen, da bereits die nächste Front im Anmarsch war. Mit Wind auf die Schnauze und hohen Wellen (diesmal zum Glück von schräg-hinten) sind wir unter Motor durch die Meeresbucht gestampft und haben in der malerischen Caleta Cluedo direkt in einem Flusslauf geankert. Am nächsten Morgen sind wir bei strömenden Regen kurz nach Sonnenaufgang aufgebrochen und haben gehofft, dass die Küstenwache bei diesem Wetter nicht rausfährt, denn wir haben uns durch den verbotenen Canal Acwalisnan geschummelt (wenn man dort erwischt wird kann es echt teuer werden und man muss alles wieder zurückfahren – wie beim Mensch-ärger-dich-nicht-Spiel).

und täglich grüßt der Delphin

Im Prinzip ist dieser Kanal kein Problem, nur in der felsgespickten Engstelle Paso O`Ryan muss man verdammt aufpassen, denn sie ist enger als ein Nadelöhr, nur 4m tief und hatte bei uns eine mitlaufende Strömung von 6 kn – dort durchzufahren ist wie Wildwasserpaddeln mit Gegenströmungen, Wasserwirbeln und wandernden Schotterbänken – also richtig spaßig! Wir haben uns jedoch mit diesem Abkürzer ganze 50 sm auf unserem Weg zur Magellanstraße erspart. Am nächsten Morgen endlich wieder Sonne – das tut richtig gut nach über einer Woche mit Dauerregen und Schneegraupeln. Wärmer ist es zwar noch nicht geworden, aber wir fühlen uns trotzdem besser.

Buckelwale

Kurz vor der Isla Carlos III (Naturschutzgebiet) sehen wir doch glatt (leider in der Ferne) zwei Buckelwale springen – ein gigantischer Anblick! Nun tuckern wir (bei fast Flaute) die Magellanstraße lang und versuchen Tag täglich gegen die immerwährende Strömung von bis zu 3 kn anzukommen.

Kommentare

Liebe Babsi, lieber Christoph,
Eure Courage ist sehr beachtlich. Glückwunsch zur Passage ! Hoffentlich liest die chilenische Küstenwache nicht euren Bericht und holt euch nicht zurück. Das Abenteuer entspricht meinem Gefühl nach einer Geisterfahrt auf der A 2 zur Hauptverkehrszeit.
Alles Gute und herzliche Grüße an Herrn O’Ryan. Werner

sytaurus hat am März 27th, 2011 20:18 geantwortet:

Falls Probleme sind sprechen wir prinzipiell kein Spanisch und stellen uns ganz blöd (Motto Zermürbungstaktik). Das Einzige, dass wir hier nicht haben, ist Gegenverkehr. Wir sehen maximal 1 Schiff pro Woche (Fischlieferanten ausgenommen). Es tut uns leid dir mitteilen zu müssen, dass Sn. O`Ryan bereits erfroren ist.

Unglaublich .. klingt wirklich gefährlich – hoffentlich fordert ihr das Glück nicht allzuoft heraus.

Wir wünschen weiterhin alles Gute und sind in Gedanken bei Euch.

C+M+B

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