Mit einem fulminanten Sonnenuntergang über offener See hat sich ein traumhaft sonniger Tag mit wolkenlosen Himmel und 15-20 kn Rückenwind verabschiedet und auch diese Nacht ist genauso hell und sternenklar wie die vorige. Erst kurz vor Einbruch der Dunkelheit sind wir in den Canal Ninualac eingefahren und lassen, obwohl es doch empfindlich kalt ist, zeitweise das Verdeck offen denn es schießen heute wieder unendlich viele Sternschnuppen über den klaren Nachthimmel und außerdem tun wir uns so beim Navigieren etwas leichter. Es ist in den breiteren Kanälen, die auch als Schifffahrtsroute deklariert sind, kein großes Problem auch in der Nacht mit Radar und Karten zu fahren, da die Befeuerung meistens recht gut (ausreichend) ist. Aber zum Anfang – wir sind am Mittwochnachmittag in der wunderschönen von hohen Felsen umgebenen Caleta Lamento del Indio eingelangt, wo bereits die SY Badoc und der Kat Mowgli seit Tagen vor Anker liegen und die Wetterprognosen analysieren. Idealerweise hat sich bereits für den nächsten Tag ein gutes Wetterfenster ergeben, dass wir natürlich nützten.
In der Früh war kaum mehr Wind, aber dafür richtig schön Nebel, sodass die umliegenden Inseln sich gespenstisch aus dem Meer erhoben haben. Die ersten Meilen waren sehr hart, denn durch das wochenlange Kanalfahren sind wir die Meereswellen nichtmehr gewöhnt und außerdem stand noch die Restdünung des Nordwindes auf die neue Welle des SW-Windes und das ergibt eine richtig schöne Kreuzsee.
Aber nach kurzem hatten wir uns an das Geschaukel wieder gewöhnt und weiter draußen ist es ja auch angenehmer, da es tiefer und die Wellen länger und höher sind. Die ersten Stunden mussten wir auf Motorkraft zurückgreifen, da der Wind komplett ausgelassen hatte, aber dann hat doch der prophezeite SW-Wind eingesetzt. Seit zwei Tagen nahezu ideale Bedingungen und daher haben wir die Bahia Anna Pink und den Canal Darwin hinter uns gelassen und sind noch etwas weiter die Wogen umtoste Pazifikküste entlang geschippert.
Wir hatten ja kaum Wind und daher wenig Welle, aber bei schlechtem Wetter wollten wir hier nicht sein – echt gefährlich und die Wettervorhersagen sind oft nicht sehr verlässlich, weil das Gebiet so weitläufig und exponiert ist, dass lokale Wetterphänomene zu schnell kommen und kaum erfassbar sind und gerade die sind jedoch die gefährlichen.
sytaurus hat am Mai 5th, 2011 09:10 geantwortet:
Ja es war ein traumhafter Tag – zuerst Sternschnuppen und dann Sonnenschein – so wie es sich für einen solchen Tag gehört.