Langsam kehrt auch hier der Frühling ein und die Obstbäume stehen in voller Blüte. Leider ist es aber auch die wechselhafteste Jahreszeit und seit gestern stürmt und regnet es fast ohne Unterlass (aber morgen soll bereits wieder die Sonne scheinen). So sind wir im Augenblick ein wenig in unserem Tatendrang bremst und können größtenteils nur Arbeiten unter Deck machen, aber auch da findet sich immer genug. Trotzdem wollten wir heute auch noch ein bisschen raus und so hat uns der Hunger zur Feria Costumbrista de Niebla (Food-Market in Niebla) getrieben.
Erst auf dem Weg, wo der Bus von starken Windböen geschüttelt wurde, durch tiefe Wasserläufe und an umgebrochenen Bäumen vorbei musste, ist uns aufgefallen wie stark der Wind wirklich ist und wie gut geschützt wir doch an unserem Steg stehen. Die gesamte Bucht war voll mit weißen Schaumkronen und große Wellen haben sich an den sonst so ruhigen Stränden gebrochen – sind wir froh, daß wir mit dem Bus und nicht mit dem Schiff unterwegs sind.
Der Sonntagsmarkt ist zum Glück überdacht, aber leider nicht geheizt (wir waren jedoch dick genug angezogen). Hier reiht sich ein Stand mit lokalen Spezialitäten an den anderen und wir haben uns durchgekostet – von knusprig gebackenen Fleisch- und Käseempanadas über saftig gegrilltes Lamm und Rind, große Teller mit fangfrischem Fisch und Muscheln bis zu den unvergleichlich leckeren Torten. Natürlich (wie sollte es in Südamerika anders sein) mit Livemusik und Tanz und alles wird gut runtergespült mit einem kräftigen, goldbrauen Torobayo (Bier) oder guten Glas chilenischen Wein. So lässt sich ein verregneter Sonntag doch noch genießen!
sytaurus hat am September 4th, 2011 13:19 geantwortet:
Hallo Michi,
schön von dir zu lesen. Die alte Heimat werden wir nie vergessen und immer wieder denken und sprechen wir über Dinge die wir in der weiten Welt missen müssen, aber dafür erleben wir auch viel neues und schönes (beides hat seine guten und schlechten Seiten – wie so oft). Auch in Zukunft wirst du mit (hoffentlich) schönen Bildern, die in deine Fernwehträume eingehen sollen von uns gequält.