11.10.2011

Mo. 10.10.2011 – Halbzeit

In den frühen Morgenstunden haben wir unseren Wegpunkt, der die halbe Strecke zwischen Isla Robinson Crusoe und der Osterinsel markiert, überfahren. Die halbe Distanz zwischen dem Festland und der Osterinsel hatten wir bereits vor zwei Tagen hinter uns gebracht und standesgemäß mit einer zünftigen Sangria begossen (so bringt man auch sein Obst weg).

Christoph in Aktion

Eigentlich kommen wir gut voran, in den letzten Tagen hatten wir Etmale von 98 sm, 135 sm, 151 sm, aber auch leider mickrige 38 sm wenn uns mal der Wind im Stich lässt. Wenn man bedenkt, dass wir mit einer behäbigen Keksdose unterwegs sind und nicht auf einem schnittigen modernen Jogurtbecher sitzen – gar nicht so übel. So verfliegen die Tage in den Weiten des Ozeans – Tag für Tag gleiten wir durch die tiefblaue See und reiten die hohen weißen Wellenkämme ab oder lauschen ganz einfach nur der lieblichen Stimme des Meeres. Wer glaubt dass uns fad wird irrt sich, wir haben immer was zu tun, ob es nun irgendwelche kleinen Näharbeiten oder Reparaturen sind oder unsere fruchtlosen Versuche des Fischfangs. Denn entweder sind wir zu schnell und der Fang reißt sich wieder los oder wir sind zu langsam und uninteressant für die Raubfische. Selbst unser Versuch dem selbstmörderischen kleinen Kalmar am Haken ein anständiges Seebegräbnis zu geben hat die Fische nicht zum totlachen und anbeißen gebracht – aber mal schauen, vielleicht bekommen wir es doch noch hin und einer landet unabsichtlich in unserer Pfanne. Ansonsten widmen wir unsere Zeit dem Schreiben der Homepage oder sonstiger Berichte, kochen, Brot backen oder lesen auch nur gemütlich ein Buch aus unserer umfangreichen Bibliothek und träumen – das Leben hat sich für uns entschleunigt!

Kommentare

Hallo Ihr beiden „Fischer Nix Dawischer“ 😉

Wie gern würde ich euch mit ein paar praktischen Tipps zur Seite stehen… Es ist aber bekannterweise sehr schwierig auf offener See Fische zu fangen, da sich diese dort auf Nahrung spezialisiert haben, die man nur schwer imitieren kann. Von daher seit ihr sicher nicht die einzigen.
Drück euch aber die Daumen, dass ihr euren Speiseplan mal um ein paar frische Fische erweitern könnt.

Wir verfolgen weiter mit Spannung jeden Bericht und ich verbleibe mit einem kräftigen Petri Heil

LG Dominik und Familie

sytaurus hat am Oktober 13th, 2011 16:03 geantwortet:

ja ja, danke für die Aufmunterung! Eigentlich sollten wir mit unserer Ausrüstung ja den Pazifik leerfischen, aber ich glaube wir sind auch ziemliche Weicheier, wenn wir viel Wind haben und schnell genug sind ist es uns zu ruppig und wenn wenig Wind ist fangen wir natürlich auch nichts, außerdem holen wir über Nacht aus Sicherheitsgründen die Angel ein. Es freut uns, dass ihr auch nach so langer Zeit immer noch Interesse an den Berichten habt. Liebe Grüße von 26° 47,5´S / 100° 55,1´W

Ihr glücklichen, bei uns hat es morgen grad mal 11Grad und Regen!

Liebe Grüsse aus Wien, Andreas

sytaurus hat am Oktober 18th, 2011 00:30 geantwortet:

tut leid für die späte Antwort, aber auf See haben wir kein Internet (Kabel zu kurz gekauft). Das ist eben der Unterschied zur südlichen Halbkugel, wenn ihr schwitzt frieren wir und umgekehrt – aber wärmt euch einfach die nächsten Monate bei unseren Berichten ein bisschen auf.

Ich bon 2009 von der Donau übers Schwarze Meer, durch den Bosporus, Mamara-Meer, Ägäis, unten rum nach Siziöien, durch die Straße von Messine, hoch nach Elba, Korsika, Golf von Lion an die Küste von Spanien im westlichen Mittelmeer. Auf der ganzen Strecke hatte ich immer ein Angel hinten dran, mal mit Blinker, mal mit Gummifisch, mal ein Stück Huhn, mal eine Knackwurst, mal ein Kalimaririchen und auch Rind- oder Schweinefleisch von irgendwelchen Märkten unterwegs. Ich habe nie einen Fisch geangelt und es war ganz selten etwas abgefressen. Leider hatte ich kein Netz bei mir, außer das Internetz, was nichts taugte, abgesehen von Geschwindigkeitsverlust, das noch mehr entschleunigt hätte. Ich wundere mich immer über die Motorboote mit hochgestellten Angelruten. Was machen die eigentlich? Im nächsten Jahr fahr ich mal mit, ich will sehen, ob und wie die Fischiges fangen. Gute Reise… Kennt Ihr das Märchen vom Fischer und seiner Fru?

Sved Uwe

sytaurus hat am Oktober 18th, 2011 00:38 geantwortet:

wir hängen meistens nur den nackten Köder rein, ist nämlich egal ob Futter drauf hängt oder nicht – Selbstmörder legen da keinen Wert drauf. Mit Reusen hat man aber in Patagonien super Krabben fangen können.

Also Ihr tapferen segler,

Gemaess wass Ich auf der Karte sehe sollten eigentlich nur etwa 500 NM zur Parque Nacional Hanga Roa Insel noch zu segeln sein. Wir drucken weiter daumen & folgen euer abenteuer.
Gruesse aus Buenos Aires,
Pedro & Familie

Also, jetzt nur 250 NMeilen und wir alle feiern euer ankuft. Hoffentlich habt Ihr gute bedingungen & in 2 biss 3 tage habt Ihr es shaft.
Gruesse aus Buenos Aires,
Pedro & Familie

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