Da bereits am Freitag unsere Zeit hier abläuft und wir noch ein paar Tage Tahiti erkunden wollen, sind wir bereits am Dienstag wieder in See gestochen. Nicht ohne vorher nochmals überall nachzufragen, ob vielleicht unser Boot doch irgendwo gesehen wurde – aber leider vergebens. Wie nicht anders erwartet, war die Überfahrt ohne Probleme und wir sind durch die Riffeinfahrt direkt an der Altstadt von Papeete vorbei, um einen ersten Eindruck von der “Großstadt“ zu bekommen. Beim Flughafen mussten wir dann über Funk um Erlaubnis ansuchen, ob wir die Landebahn queren dürfen (war echt lustig, wenn man als Segler mit der Flugaufsicht reden muss). Bald waren wir in der Marina Taina und haben zum Glück ein Plätzchen nicht zu weit vom Dinghysteg entfernt gefunden, denn im Augenblick ist jeder Meter, den wir in dieser „Kinderbadewanne“ gegen Wind und Wellen rudern müssen eine echte Herausforderung. Bereits zu Mittag haben wir bei toller Musikuntermalung die exotischen Spezialitäten am Markt von Papeete verkostet und haben uns durch die geschäftigen Gassen treiben lassen. Am Abend war natürlich Roulette angesagt – dies sind fahrbare Essensstände die bei Einbruch der Dämmerung am Hafen aufgebaut werden. Endlich lässt die Hitze des Tages etwas nach und wir genießen die herrlich milde Nacht. Scheinbar dürften hier alle Leute ein Auto oder Motorrad besitzen, denn kaum jemand weiß wo die Busstationen sind und Abends fahren sie sowieso nur bis 20 Uhr. So bleibt uns nichts anders übrig, als ein teures Taxi zu nehmen um wieder zu unserem Schiff zu kommen.
Am Mittwoch mussten Christoph und Babsi endlich mal die offizielle Einklarierung in Französisch Polynesien machen und so sind wir zum Hafenamt und die Immigration gelatscht. Irgendwie kommt es einem vor, als hätte eine Hand keine Ahnung was die andere macht, denn wir werden nur weiter geschickt, aber niemand nimmt uns richtig zur Kenntnis. Damit wir nicht wieder mit dem Taxi heimfahren müssen, sind wir bereits am späten Nachmittag wieder am Schiff und gehen am Abend in die Pink Coconut-Bar zu Livemusik und einem leckeren Cocktail (Happy-Hour). All zu spät fahren wir jedoch nicht zurück zum Schiff, denn morgen Früh geht es mit dem Auto über die Insel. Tahiti ist doch um einiges größer als Moorea und wir haben gute 120km vor uns. Trotz einiger gut restaurierter Marae und schöner Aussichtspunkte ist Tahiti weit aus nicht so beeindruckend wie Moorea.
Das Paul Gauguin-Museum haben wir natürlich auch angesehen, aber da hängt nicht einmal ein Originalbild. Nur ein paar Skulpturen, aber dafür eine ausführliche Lebensgeschichte dieses famosen Malers und Bildhauers. Als Segler muss man natürlich auch den geschichtsträchtigen Fußspuren von Captain Cook`s und anderen großen Seefahrern folgen und Point Venus besuchen. An jenem Punkt sollte der Durchgang der Venus beobachtet werden und der exakte Abstand Erde Sonne bestimmt werden. Leider hat damals der Himmel seine Pforten geöffnet und der eigentliche Zweck der Reise fiel buchstäblich ins Wasser. Trotzdem konnte James Cook durch seine unglaublichen Kartografiefähigkeiten die Reise in einen Erfolg verwandeln. Spät abends kommen wir heim und Andi darf noch seine Sachen packen, denn morgen geht es für ihn heim. Ich habe mich jedoch dazu entschlossen zu bleiben auf der Taurus anzuheuern.
Alles Liebe euer Crispy Duck