Es tut mir leid, dass der erste Bericht etwas gedauert hat, aber ich lebe doch noch! Genau vor einer Woche sind wir Vormittags endlich nach drei Tagen Flug in Wien gelandet. Da wir ja direkt aus den Tropen gekommen sind, hatten wir nur T-Shirt, kurze Hose und Flip Flops an. Gleich beim Zoll hat eine wohlmeinende Seele gemeint “da wird euch aber huschi werden“ – spätestens da war uns klar, dass wir nun auf der Nordhalbkugel sind und gerade in die kalte Jahreszeit geraten sind.
Wir wurden schon sehnsüchtigst von unseren Eltern erwartet, die mit warmen Sachen vor der Sperre gestanden sind und uns in Freudentränen ertränkt haben. Unverzüglich ging es ab ins SMZ-Ost, wo wir schon in der Notaufnahme von Frau Dr. Karin Bauer erwartet wurden. Rucki zucki war ich durchgecheckt, ein CT und ein Ultraschall gemacht und das Blut für eine Erstuntersuchung abgezapft – es konnte jedoch nichts auffälliges entdeckt werden und so wurde ich stationär aufgenommen um rasch weitere Untersuchungen durchführen zu können. Schon am nächsten Tag haben sie mich ins MRT gesteckt und siehe da man konnte kleine geschädigte Bereiche im Hirn entdecken (Christoph hat immer behauptet, dass bei mir der Wurm drin ist – nun haben wir den Beweis mit den “Wurmlöchern“). Die ursprüngliche Ursache jedoch war leider nach 19 Tagen nicht mehr feststellbar, also wird nach dem Ausschließungsverfahren nun jede Möglichkeit untersucht. Zu wissen was der Grund war, ist natürlich für uns sehr wichtig, denn nur wenn ich ein Problem kenne, kann ich mich darauf einstellen und dies entscheidet letztendlich, ob wir weiterfahren können oder nicht.
Am Wochenende werden natürlich keine Untersuchungen durchgeführt – sehr gut, denn es kamen eine Menge Freunde und Verwandte zu Besuch, denn jeder freut sich uns mehr oder minder wohlbehalten wiederzusehen. Da es mir eigentlich schon wieder ganz gut geht bis auf kleine motorische Defizite, würde mir ohnehin sehr bald die Decke auf den Kopf fallen. Aber bevor wir nicht wissen was der Auslöser war, muss ich eben hier bleiben. Am Montag ist die Hygiene-Abteilung auf den Plan getreten und hat unsere Lebensumstände der letzten Jahre durchleuchtet und mein Blut auf alle möglichen tropischen und exotischen Krankheitserreger untersucht. Um ganz sicher zu gehen waren die Ärzte der Meinung, dass eine Lumbalpunktion notwendig ist um Rückenmarksflüssigkeit zu entnehmen, worauf ich am Dienstag einen Kreuzstich bekam. Seit diesem Eingriff kann ich mich kaum bewegen und habe ziemliche Schmerzen, aber auch das werde ich überstehen! Wie geht es jetzt weiter? Erst mal warten wir auf die Ergebnisse und dann werden wir sehen ob wir weitersegeln können oder nicht, wenn nicht müssen wir (oder Christoph) natürlich trotzdem zurück um unser Schiff irgendwo hinzubringen, wo es länger stehen oder aber notfalls verkauft werden kann. Da wir jetzt sowieso mindestens die nächsten vier Monate hier in Österreich verbringen, wird in der Zwischenzeit mal eine Diashow vorbereitet um mit unseren Freunden unsere Erlebnisse zu teilen und ein bisschen die Bordkasse wieder aufzufüllen.
PS.: Ich habe heute Buchstaben-Suppe gegessen, damit mir das Schreiben leichter fällt!
sytaurus hat am Dezember 26th, 2013 15:09 geantwortet:
richtig, bei uns geht es schon wieder bergauf – ich erhole mich zusehens und Christoph arbeitet fleissig an einem Diavortrag damit wir unsere Bilder und Erlebnisse mit all unseren Freunden teilen können.