Endlich sind wir wieder unterwegs und das Archipel verschwindet langsam hinter uns am Horizont. Wie schnell doch die Zeit vergeht – nun waren es doch zwei Monate die uns diese Inselgruppe im Bann gehalten hat. Je länger man bleibt, desto mehr Leute lernt man kennen und schätzen und umso schwerer fällt es dann aufzubrechen. So haben wir uns schweren Herzens von unseren Freunden verabschiedet und sind noch mit viel frischem Obst und Gemüse beschenkt worden.
Da in den letzten Tagen schwere Gewitter über uns niedergegangen sind, hatten wir noch etwas gewartet, aber für die nächsten Tage sieht die Prognose nicht so schlecht aus – zwar nur leichter Wind, aber dafür schön aus O, für einen angenehmen Raumschotkurs. Das letzte Versorgungsschiff hatte kaum die Bedürfnisse der Bevölkerung nach den Feiertagen decken können und so war binnen kürzester Zeit alles ausverkauft und wir haben nicht einmal mehr Zwiebeln bekommen. Obwohl das nächste Schiff bereits für diese Woche angekündigt ist, wollen wir jedoch nichtmehr darauf warten. Gerade als wir durch den Pass fahren, kommt uns das Versorgungsschiff entgegen – so ein Mist, doch ein bisschen zu früh aufgebrochen. Jetzt wieder zurückfahren – nein, so wichtig ist es auch wieder nicht. Nach ein paar Meilen sehen wir plötzlich ein Segelschiff sehr flott hinter uns herkommen – das können nur Reinhard und Sandra mit ihrem Trimaran Ave Gitana sein. Aber wollten die nicht erst morgen Richtung Pitcairn aufbrechen? Mal kurz angefunkt und schon war es klar. Kurzfristige Planänderung – sie fahren zu den Marquesas und Reinhard meint, dass sie uns noch Zwiebeln bringen. Zuerst glaube ich an einen Scherz, aber da hängt schon Sandra mit einem Sackerl in der Hand am äußeren Schwimmer.
Bereits beim zweiten Versuch klappt die Übergabe, obwohl die beiden Schiffe ja komplett verschiedene Ansichten über Geschwindigkeit haben (wir sind glücklich mit einem Etmal von 120sm und bei ihnen sind 350sm pro Tag mickrig). Noch ein kurzer Plausch unter Landsleuten – eine Fotostrecke für beide Schiffe und schon sind sie dahin. Neidvoll blicken wir ihnen hinterher, wie sie am Horizont verschwinden. Aber einen Trost gibt es – wir haben dafür weitaus mehr Komfort und Lebensraum an Bord.
sytaurus hat am Januar 30th, 2012 12:01 geantwortet:
Auf den Tuamotus soll es so gut wie kein Grünzeug geben und wie schon die alten Seefahrer erkannt haben sind Zwiebeln sehr vielseitig verwendbar, gesund und vitaminreich. Zu Hause gibt es ja keine Engpässe, aber hier bekommt man nicht immer was man will – wo ist hier nur die SCS? Auch das Wetter wird irgendwann bei euch wieder besser werden und bis dahin könnt ihr vor dem warmen Kachelofen bei uns mitträumen. Einen Sonnenstrahl für unsere Sonnenscheine von den Weiten des Pazifiks.