27.01.2012

Di. 24.01.2012 – À bientôt , Gambier

Mount Duff, höchster Berg der Gambiers

Endlich sind wir wieder unterwegs und das Archipel verschwindet langsam hinter uns am Horizont. Wie schnell doch die Zeit vergeht – nun waren es doch zwei Monate die uns diese Inselgruppe im Bann gehalten hat. Je länger man bleibt, desto mehr Leute lernt man kennen und schätzen und umso schwerer fällt es dann aufzubrechen. So haben wir uns schweren Herzens von unseren Freunden verabschiedet und sind noch mit viel frischem Obst und Gemüse beschenkt worden.

genug Vitamine für die nächsten Tage

Da in den letzten Tagen schwere Gewitter über uns niedergegangen sind, hatten wir noch etwas gewartet, aber für die nächsten Tage sieht die Prognose nicht so schlecht aus – zwar nur leichter Wind, aber dafür schön aus O, für einen angenehmen Raumschotkurs. Das letzte Versorgungsschiff hatte kaum die Bedürfnisse der Bevölkerung nach den Feiertagen decken können und so war binnen kürzester Zeit alles ausverkauft und wir haben nicht einmal mehr Zwiebeln bekommen. Obwohl das nächste Schiff bereits für diese Woche angekündigt ist, wollen wir jedoch nichtmehr darauf warten. Gerade als wir durch den Pass fahren, kommt uns das Versorgungsschiff entgegen – so ein Mist, doch ein bisschen zu früh aufgebrochen. Jetzt wieder zurückfahren – nein, so wichtig ist es auch wieder nicht. Nach ein paar Meilen sehen wir plötzlich ein Segelschiff sehr flott hinter uns herkommen – das können nur Reinhard und Sandra mit ihrem Trimaran Ave Gitana sein. Aber wollten die nicht erst morgen Richtung Pitcairn aufbrechen? Mal kurz angefunkt und schon war es klar. Kurzfristige Planänderung – sie fahren zu den Marquesas und Reinhard meint, dass sie uns noch Zwiebeln bringen. Zuerst glaube ich an einen Scherz, aber da hängt schon Sandra mit einem Sackerl in der Hand am äußeren Schwimmer.

Ave Gitana verfolgt uns

Bereits beim zweiten Versuch klappt die Übergabe, obwohl die beiden Schiffe ja komplett verschiedene Ansichten über Geschwindigkeit haben (wir sind glücklich mit einem Etmal von 120sm und bei ihnen sind 350sm pro Tag mickrig). Noch ein kurzer Plausch unter Landsleuten – eine Fotostrecke für beide Schiffe und schon sind sie dahin. Neidvoll blicken wir ihnen hinterher, wie sie am Horizont verschwinden. Aber einen Trost gibt es – wir haben dafür weitaus mehr Komfort und Lebensraum an Bord.

Abschied von Reinhard und Sandra

Kommentare

Wenn ihr wieder zurück.seid, schenke ich euch einen SACK Raasdorfer Zwiebel. Sie sind fast weltberühmt. Mahlzeit !
Werner

sytaurus hat am Januar 30th, 2012 12:01 geantwortet:

Auf den Tuamotus soll es so gut wie kein Grünzeug geben und wie schon die alten Seefahrer erkannt haben sind Zwiebeln sehr vielseitig verwendbar, gesund und vitaminreich. Zu Hause gibt es ja keine Engpässe, aber hier bekommt man nicht immer was man will – wo ist hier nur die SCS? Auch das Wetter wird irgendwann bei euch wieder besser werden und bis dahin könnt ihr vor dem warmen Kachelofen bei uns mitträumen. Einen Sonnenstrahl für unsere Sonnenscheine von den Weiten des Pazifiks.

Hallo Ihr lieben segler,
Also wieder im weiten ozean.
Zweifel ueber single oder multy-hull, Ich habe lieber single hull, wenn es wackelt habt ihr etwas waenigstens unterm kiel, …was dem Taurus zu einen steh auf maenchen macht.
Der zwiebel erlaebniss spricht klar ueber die freundschart im mehr, wuenshen gute winde und stilles maer bis zum naechsten uhfer…
Pedro & Famile von Buenos Aires

sytaurus hat am Februar 1st, 2012 10:32 geantwortet:

Ob Single- oder Multihull ist bei vielen ein dogmatischer Ansatz, dabei kann man die doch gar nicht vergleichen und jedes System hat seine Vorteile. (Aber unter uns, wir sind mit unserem Singlehull sehr zufrieden).

Hallo liebe Weltensegler!

Vielen Dank für die erheiternden und spannenden Berichte, die so schön zum kurzen Träumen verleiten, bevor man wieder in der Alltagsarbeit versinkt. Liebe Grüße aus dem ausnahmsweise sonnigen, aber saukalten Wien

P.S. Wenn ihr keine Zwiebel habt, dann esst doch Kuchen (frei nach Maria Theresia).

sytaurus hat am Februar 1st, 2012 10:33 geantwortet:

Aber bitte ist uns ein Vergnügen! Wenn es genug Leser gibt und man ein Feedback hat macht das richtigen Spaß.
Danke für den Tipp mit dem Kuchen, leider merkt man, dass Maria Theresia keine Ahnung vom kochen hatte. Kuchen and Egg´s oder Kuchenrostbraten sowie Quiche Loraine mit Kuchen schmecken einfach nicht gut!

Wie wärs dann damit:

Zwiebelkuchen:
200 g Topfen (Magertopfen)
400 g Mehl
4 Ei(er)
1 Prise Salz
8 EL Öl
6 EL Milch
1 Pkt. Backpulver
7 Zwiebel(n)
40 g Margarine
300 ml Sauerrahm
300 g Schinken, gekocht
300 g Käse (Emmentaler)
1 EL Speisestärke
Salz
Pfeffer
300 g Joghurt

Zubereitung
Teig: Den Topfen, das Mehl, 1 Ei, Salz, Öl, Milch und Backpulver zu einem glatten Teig verarbeiten und in auf einem gefetteten Backblech ausrollen!
Die Zwiebeln in Scheiben schneiden und glasig dünsten. Erkalten lassen und mit der Rahm, dem Joghurt, der Speisestärke und der weichen Margarine verrühren. Den Schinken würfeln. Emmentaler in feine Streifen reiben. Zusammen mit den restlichen verrührten Eiern dazugeben und nochmals vermischen. Mit Salz und Pfeffer gut würzen!! Den Belag auf dem Teig verstreichen und im auf 200° vorgeheizten Backofen auf der mittleren Schiene 20 – 25 min backen

Geht wohl nicht an Bord – Oder???

sytaurus hat am Februar 5th, 2012 21:12 geantwortet:

ist ja sehr lecker, aber wie sollen wir hier zu frischem Sauerrahm, Topfen oder Schinken kommen? Das Jokurt ist ja kein Problem, dazu haben wir einen Starter mit, aber der Rest ist utopisch. Aber keine Sorge, etwas ähnliches stellen wir mit Bordmitteln auch auf die Beine – man muss nur kreativ sein.

Hinterlasse einen Kommentar

Dein Kommentar:

Kategorien