… 3…2…1 – lift off! Aus einer riesigen weißen Wolke erhebt sich majestätisch die Rakete auf ihrem gleißenden Feuerstrahl. Erst kurz drauf spüren wir die unglaubliche Hitze und hören den ohrenbetäubenden Lärm, es ist einfach phantastisch so etwas miterleben zu dürfen.
Wir stehen auf dem Aussichtspunkt Agami, 7,1 km von der Startrampe entfernt und die Fotoapparate der Zuschauer laufen heiß. Wir sind hin und her gerissen zwischen den großen Leinwänden mit der Live-Übertragung aus dem Kontrollzentrum unter den schattenspenden Sonnendächern und dem Blick direkt in den Himmel zu diesem Spektakel. Kourou ist einer von fünfzehn weltweiten Weltraumbahnhöfen, aber durch seine Lage nur 5° N vom Äquator hat er einen 17% höheren Katapulteffekt, was natürlich eine imense Treibstoffersparnis ist. Diesmal werden zwei Telecommunications-Satelliten in den Orbit geschossen – Sky Muster, ein Australier, der für die nächsten 15 Jahre die Leute in Down-Under mit schnellem Internet und Telefon mit der Welt verbinden soll und ARSAT-2, ein Argentinier, der die weltweiten Verbindungen im Bereich von Argentinien bis Canada abdecken soll.
Es ist schon ein Wahnsinn, was da für ein Aufwand getrieben wird. Die Ladung sind gerade mal 9,3 Tonnen, aber dafür müssen doch 780 Tonnen in die Höhe katapultiert werden – aber faszinierend ist es schon. Das Spacecenter CSG in Kourou (Centre Spatial Guyanais – www.cnes-csg.fr) organisiert das ganz toll. Man muss sich zwar vorher mit allen persönlichen Daten über Internet anmelden und bekommt dann nach Überprüfung (das man kein Weltraumpirat ist) eine offizielle Einladung.
An verschiedenen Sammelpunkten wird man dann unter militärischer Bewachung mit Bussen abgeholt und zu einem der Aussichtspunkte gebracht – und das alles gratis! Tja, sind sicher nur peanuts, bei den Kosten für so einen Raketenstart, aber doch sehr nett. Verständlicherweise kann man an diesem Tag das Spacecenter und das Museum nicht besuchen. Aber das macht nichts, machen wir es halt an einem anderen Tag.
sytaurus hat am Oktober 6th, 2015 22:15 geantwortet:
Tja, gut geplant ist halb erlebt und dieses Erlebnis war diesmal wirklich speziell. Was heisst hier Krimi? So viel Gaensehaut verbreite ich doch auch wieder nicht.