Der Clube Naval Charitas hat uns gerne als zahlende Gäste begrüßt und stellt uns nun seine ganzen Annehmlichkeiten wie zwei Pools, Sauna, Restaurant, Snackbars, verschiedene Sportmöglichkeiten wie Tennis, Surfen, Tischtennis, Billard usw. zur Verfügung. Ist hier ganz normaler Standard, in europäischen Yachtclubs wahrscheinlich undenkbar (außer ein paar sehr elitären). Da in Brasilien die soziale Kluft sehr groß ist, gibt es sehr viele Angestellte und man kommt nur mit Securitycard rein und raus. Es ist auch interessant, dass je länger man bleibt sich die Tagespauschale erhöht (z.B. 1-3 Tag $ 20,05; 4-15 Tag $ 40,10 usw.) – d.h. man soll zwar kommen, aber nicht lange bleiben.
Auch fährt man hier alles mit dem Taxi oder Bus – als wir gesagt haben, dass wir zu Fuß zum Eisgeschäft gewandert sind und uns die Einkaufsmeile angesehen haben (ca. 20 Min. Weg) wurden wir gleich auf das klimatisierte Fitnesscenter im ersten Stock verwiesen – dort gibt es Laufbänder und Geräte für solche Gelüste. Am Freitag haben wir mit der Katamaranfähre nach Rio übergesetzt, erst einmal unsere Behördengänge erledigt und dann die ersten Eindrücke dieser unvergleichlichen Stadt in uns aufgenommen.
Neben alten Kolonialbauten ragen Wolkenkratzer auf und vor feinen teuren Geschäften stehen Kleinstgewerbetreibende mit ihrem Bauchladen voller Krimskrams – also eine Stadt der absoluten Gegensätze. Wir sind durch die Einkaufsstraßen und Märkte flaniert und haben so manches von unserer Einkaufsliste abgearbeitet. Es gibt hier z.B. ein fünfstöckiges Elektronik-Shoppingcenter vollgestopft mit kleinsten Elektronikläden wo man alles von einfachsten Einzelteilen bis zum kompletten High-Tecgerät bekommt und wir endlich unseren Drucker. Vollgepackt und mit rauchenden und schmerzenden Füssen sind wir dann abends zurückgekommen und noch in den angenehm warmen Swimmingpool gefallen – was für eine Wohltat. Am Samstag hatten wir keine Lust bei der Schwüle in die Stadt zu fahren und haben das Schiff wieder auf Vordermann gebracht. Nachdem wir die Salzkruste wieder vom Deck und den Leinen gewaschen hatten, ging es dem Rost an den Kragen (obwohl es wird immer weniger, da wir ihn permanent verfolgen). Christoph hat noch die Winschen gewartet und gefettet und ich habe mich an die Wäscheberge gemacht. Bei fast völliger Windstille sind die T-Shirts über Nacht an ihrer Leine gehangen, in der Früh sind plötzlich Sturmböen mit bis zu 27 kn eingefallen, sodass rundherum alles abgehoben und davongeflogen ist.
Gerade noch haben wir das Sonnensegel und die Wäsche bergen können. Eigentlich wollten wir ja heute auf den Zuckerhut oder zum Corcovado fahren, aber es war total trüb (gestern die Schwüle hätte uns warnen sollen). So haben wir einen typischen Sonntag draus gemacht und am Schiff bzw. Pool relaxt. Hoffentlich ist es morgen wieder schöner, ich will unbedingt an die Copacabana und auf den Zuckerhut – quanto antes (so bald wie möglich).
sytaurus hat am September 6th, 2010 21:17 geantwortet:
Weder den Zuckerhut noch den Corcovado wollen wir auslassen, nur leider spielt das Wetter im Augenblick nicht mit, bei den Eintrittspreisen (ca. 20,-€) muss das Wetter perfekt sein!
Was daheim passiert, interessiert uns jetzt mehr als früher!