Endlich wieder in der Einsamkeit, hierher „verirren“ sich nicht sehr viele Schiffe. Der Weg ist lang, feucht und mühevoll, aber hat sich auf jeden Fall ausgezahlt. Von Malolo Leilei konnten wir noch relativ gut bis an die Küste von Viti Levu segeln, dann jedoch hat der Wind gedreht und uns genau auf die Nase geblasen, sodass ein Weiterfahren nur unnötige Kraftanstrengung gewesen wäre. Also in der Momi Bay Anker runter und noch vor dem ersten Hahnenschrei die Maschine angeworfen, denn der Wind kommt hier meistens erst am späten Vormittag auf und bis dahin sind wir bereits in Likuri Harbour, wo schon Helmut und Kerstin (SY LopTo) auf uns warten. Gemeinsam wandern wir am Nachmittag um das kleine Eiland (dauert ca. 40 Minuten) und sehen uns am Abend die großartige Tanz- und Feuershow im Robinson Crusoe Resort an.
Etwas kitschig ist diese Aufführung inklusive Kavazeremonie und Feuerlauf schon, aber dies wollen die um viel Geld hier ankutschierten Touristen eben sehen (und diesmal auch wir mitten drin). Gegen Nachmittag sind immer mehr Schiffe eingetrudelt und mit zehn Schiffen war es dann so richtig voll. Die meisten haben wir bereits aus Musket Cove gekannt und so war ein lustiger Abend bereits vorprogrammiert.
Wir sind jedoch dann bald nach Suva, der Hauptstadt Fidschis, weitergefahren und haben uns in der Lami Bay eine Mooringboje geschnappt.
Wir waren froh noch eine zu ergattern, denn die angekündigte Wetterfront zieht unaufhaltsam näher und wie Warnhinweise liegen bereits zwei Wracks direkt vor der Einfahrt in die Bucht. Suva ist ein richtiges Regenloch und von den vier Tagen die wir hier verbracht haben, standen zwei unter dem Motto „Sintflut“ mit Dauerregen und Sturmböen, sodass wir kaum von Bord gehen konnten (aber unser Wassertank hat`s gedankt). Trotzdem hat es uns nicht davon abgehalten die hiesige Wirtschaft zu beleben. Antifouling, ein neues Radio und ein paar bereits wieder notwendige Dinge für das Schiff mussten her und der riesige Markt mit all seinen frischen Früchten und knackigen Gemüse wurde geplündert. Stück für Stück tasten wir uns bis an das SO-liche Ende in den Nasili Mouth vor und warten dort auf das Wetterfenster zu den Lau Inseln. In nur eineinhalb Tagen rauschen wir mit geblähten Segeln in die Exploring Islands und fangen kurz vor der Ankunft sogar mal wieder einen Fisch – diesmal einen 10kg Mahi Mahi. Unsere Erfolgsquote ist auf 99% gestiegen, seit wir dazu übergegangen sind den gefangenen Fisch bevor wir ihn endgültig an Bord ziehen noch einen Harpunenpfeil durch den Kopf zu jagen. So kann er sich im finalen Kampf nichtmehr losreißen. Bereits zu Mittag brutzelt ein fangfrisches Filet in der Pfanne und wir schaukeln im türkisgrünen Wasser einer einsamen Bucht jenseits des Quila Quila Passes – einfach idyllisch!
sytaurus hat am Oktober 22nd, 2012 04:34 geantwortet:
auch wir lieben Fische, aber deswegen auf den Genuss zu verzichten – nein! Christian isst ja auch Würstchen und Hamburger und auch die haben irgendwann mal gelebt (verratet es ihm aber nicht) und der Blick in die Augen einer Kuh bringt sicher jedes Herz zum Schmelzen. Restaurantbesuche gibt es hier nicht, da sich dieses Novum bis hier noch nicht durchgesprochen hat (Hausmannskost ist angesagt!)