Nun kann uns ja kaum mehr was erschüttern, souverän schlängeln wir uns mit 3kn mitlaufender Strömung durch die Tauchboote, die auf ihre Gäste warten und legen uns in die ruhige Lagune bei Tetamanu. Es ist kaum zu glauben, dass nur wenige Meter entfernt die unzähmbaren Pazifikwellen an die Korallenbank donnern und wir geschützt, durch einen wenige Meter breiten Sandsaum, nur sanft dahin schaukeln. Das einladend klare türkis-blaue Wasser lockt uns natürlich (außerdem ist es s…heiß) und wir springen sogleich ins Wasser und schnorcheln mal die Korallenköpfe rund um unseren Ankerplatz ab. Hier haben sich in den letzten Jahren einige kleine Resorts angesiedelt und auch zwei Tauchbasen bieten ihre Dienste an.
Am Nachmittag fahren wir mit dem Dinghy zu einem dieser Guesthouses mit Tauchbasis und bei einem kühlen Bier reden wir mit einem der Tauchguides über die Konditionen und Tauchplätze in der Umgebung. Eigentlich wären wir ja gerne mal vor den Pass gefahren und von dort aus getaucht, aber dafür ist unser Dinghy zu schwach und die Wellen zu ruppig. Da es hier keinen Preisunterschied gibt, ob man eigenes Equipment mitbringt oder sich alles ausborgt sehen wir davon ab, denn € 60,– nur für 5 Minuten Bootsfahrt ist eindeutig weit über unserer Schmerzgrenze. So packen wir am nächsten Morgen unsere Tauchsachen ins Beiboot und fahren bei Stillwasser in den Kanal. Schön blöd gucken die professionellen Anbieter, als wir unsere Tauchflagge hissen und uns aus unserer Nussschale ins Wasser fallen lassen. Wie eine Wand stehen Hunderte Haie in der Strömung des Kanals und dazwischen paddeln riesige Napoleons und Mantas gemächlich dahin. Immer wieder legen wir uns auf den Grund und beobachten das grandiose Schauspiel.
So viele unterschiedliche Haiarten haben wir noch nie auf einem Fleck gesehen – Grauhaie, Ammenhaie, Leopardenhaie, Zitronenhaie und die allgegenwärtigen Schwarz- und Weißspitzenriffhaie. Man vergisst fast die farbenfrohen Korallen und kleinen Fischerln zu beachten, so überwältigend ist dieser Anblick den man beim Dahingleiten in der Strömung hat. Damit wir auch nach dem Auftauchen wieder mobil sind, führen wir immer unser “Tauchboot“ an einer langen Leine mit uns. So verbringen wir die nächsten paar Tage nicht nur relaxt mit tauchen und schnorcheln, sondern auch mit Um- und Aufräumen, denn unser Besucher naht mit großer Eile und noch ist kein Platz für ihn in der Heckkabine freigeschaufelt (tja, zwei Jahre lang ist immer nur alles einfach runter geräumt worden – war ja auch genug Platz da). Eigentlich fahren immer dieselben Motorboote an uns vorbei und man grüßt sich zumindest auf die Entfernung. Nach ein paar Tagen bremst sich jedoch ein schnittiger blauer Flitzer ein und der Fahrer ruft rüber, ob wir nicht auf einen Kaffee kommen wollen. Da es für diesen Abend leider schon zu spät ist und wir außerdem noch unseren Kompressor für die Tauchflaschen anwerfen wollen verschieben wir den Besuch auf den nächsten Tag. Mahini und Tila führen auf dem kleinen Motu Aito mit sehr viel Liebe zum Detail ein entzückendes Anwesen mit einigen Bungalows für Gäste. Beide sprechen, da sie einige Zeit in Neuseeland gelebt haben, perfekt englisch, was die Kommunikation um einiges erleichtert.
Mahini fährt diesen Abend mit seinen Gästen zum Hochseefischen raus und nimmt Christoph mit. Bereits nach kürzester Zeit haben sie einen schönen Thunfisch gefangen und wir sind am nächsten Tag zum Sashimi-Essen eingeladen – Gott war das lecker!!!! Aber leider sollten wir weiter, denn am Donnerstag kommt das Versorgungsschiff nach Rotoava und am Sonntag unser lieber Freund Andi und wir sollten noch so einiges einkaufen und erledigen, aber Eile mit Weile – es geht sich schon alles aus. Am Donnerstag ist bereits früh morgens das erste Schiff am Pier gelegen, hat aber kaum etwas ausgeladen. Das zweite Schiff zu Mittag war dafür umso voller und am Abend waren die Regale der beiden Magazine wieder gut bestückt. Die Früchtevielfalt, die wir aus Gambier gewohnt sind, gibt es hier jedoch nichtmehr, wenn man was bekommt ist die Qualität mäßig und die Preise sehr hoch. So müssen wir uns unsere Vitamine und Mineralstoffe eben über selbstgefangenen Fisch holen und die letzen Grapefruits und Zitronen aus Gambier genießen wir umso mehr.
sytaurus hat am März 11th, 2012 06:57 geantwortet:
Hier nicht unbedingt und mit diesem war es ein ehrlicher und fairer Kampf.