Noch einen großen Topf Gemüsesuppe vorgekocht und ein paar Notfallwürstchen im Kühlschrank deponiert, so sind wir von Tonga aufgebrochen. Fast hätten wir unseren Eintopf über Bord kippen müssen, denn jeden Tag hat ein Fisch angebissen und so ein frischer Fang ist allemal besser als eine aufgewärmte Suppe (obwohl sie wirklich lecker war). Langsam dürften wir das große Mysterium um das Fischen gelüftet haben, denn plötzlich geht`s ganz easy. Bis jetzt haben wir noch keine Eiweißvergiftung, aber wir passen gut auf, dass uns keine Schuppen oder Flossen wachsen.
Im Großen und Ganzen sind wir bei dieser Überfahrt recht gut voran gekommen, in vier Tagen 540 Seemeilen ist für uns ein guter Schnitt. Der Wind war zwar wieder stärker und aus einer anderen Richtung als prophezeit und die Wellen um einiges höher als vorhergesagt, aber was soll`s, wir haben es geschafft (was heißt hier Stiller Ozean?!?). Natürlich war es mal wieder Nacht, als wir zum Navula Pass gekommen sind und von Leuchttürmen oder Richtfeuern hält man hier scheinbar gar nichts. Ist aber kein Problem, denn mit Open-CPN in Verbindung mit Google-Earth-Karten und Max-Sea kommt man schon recht gut auch durch kniffligere Durchfahrten mit heimtückischen Riffen. Trotzdem sind ein (halbwegs) munterer Geist, etwas Mondschein und ausgeschlafene Augen eine Grundvoraussetzung, denn auch moderne Hilfsmittel sehen keine kleinen (oder größeren) Fischerboote. Am Vormittag haben wir dann den 180. Längengrad überfahren, ab jetzt zählen wir die Grade wieder östlich (also nach Hause). Es ist schon interessant, wir sind nun in Melanesien und die Inseln sehen schon wieder ganz anders aus, eher wie bei uns im Voralpengebiet. Da wir keine Lust hatten in der Nacht in Lautoka einzulaufen, haben wir uns noch in die Momibay gelegt und erstmal wieder richtig ausgeschlafen.
So fahren wir morgen Früh gemütlich die letzten 25 Meilen bis zum Hafen und starten unseren Behördenmarathon, denn je näher wir Australien und Neuseeland kommen, desto umfangreicher und auch teurer werden die Formalitäten.
sytaurus hat am September 12th, 2012 06:18 geantwortet:
Kesselgulasch ist mal wieder eine gute Idee – werden bei unserem nächsten Strandgrill mal einen Topf umwidmen. Herbst was ist das ? bei uns ist es entweder drückend heiss (30 Grad) oder eisig kalt (20 Grad)