19.01.2012

Mi. 18.01.2011 – Gesellschaftsleben

Thierry mit seinen Kindern

Getaucht sind wir in den letzten Tagen nicht mehr für Thierry und Maria, aber dafür haben wir die Familie zu einem Segeltörn eingeladen. Man muss hier verdammt aufpassen, wann und vor wem man etwas sagt, denn gleich waren auch die Oma und die restlichen Familienangehörigen von der Idee begeistert und so schnell konnten wir gar nicht reagieren, wie plötzlich fünfzehn Personen am nächsten Tag auf unserem Schiff mitkommen wollten. Wir haben dann die Gesamtzahl auf zehn reduziert, denn sonst wird es beim Segeln verdammt eng an Bord. Noch in der Nacht haben wir den schweren Kompressor unter Deck gehievt (steht natürlich draußen, da wir ja fast jeden Tag die Flaschen füllen müssen) und alles Entbehrliche weggeräumt, damit die „Menschenmassen“ irgendwo im Cockpit oder an Deck Platz finden. Bereits um 6 Uhr morgens standen Thierry und Maria mit ihren drei Kindern winkend an Land und Christoph hat sie mit Sack und Pack an Bord gebracht. Wir waren etwas verwundert, wo der Rest der Meute blieb, aber Thierry hat gemeint; “ heute nur die kleine Familie“. Erst einmal wurde gefrühstückt, aber nicht nur das, was wir vorbereitet hatten, nein sie haben noch schüsselweise gebratenen Reis, Steaks, Shrimps in Sahnesauce und Unmengen an Croissants und pain au chocolat mitgebracht, denn mit „leerem“ Magen lässt sich hier ein guter Tag nicht beginnen (eigentlich hätten wir es vom Motu her schon wissen müssen).

auf Aukena bei Bernard

Am Weg haben wir in Aukena, einer pittoresken Felsinsel, einen Zwischenstopp gemacht und Freunde von ihnen besucht. Bernard und Marielou haben uns die Insel und ihre recht ansehnliche Zitronenfarm gezeigt. Zum Abschied haben sie uns einen ganzen Sack grüner Zitronen in die Hand gedrückt und wir mussten (durften) die Spezialität – 5 Jahre in Salz eingelegte fermentierte Zitronen – probieren. Uns war der Geschmack etwas zu exotisch, aber hier reißen sich die Leute drum und ein kleines Fässchen mit ca. 50l wird nach Tahiti um 240,– € verkauft (dort kostet es dann das Doppelte). Nach einem Bad in der türkisenen Lagune ist es dann weiter rund um Akamaru und zurück nach Rikitea gegangen. Uns machen Wellen ja nichts aus, aber unsere Gäste sind, sobald wir aus der Riffabdeckung waren, etwas blass um die Nase geworden und plötzlich sehr wortkarg (komisch, sie sind leidenschaftlich mit dem Motorboot unterwegs, aber segeln vertragen sie scheinbar nicht). Am Abend wurde noch auf allgemeinen Wunsch die Bordpizzeria eröffnet und auch Reinhard und Sandra von der Ave Gitana sowie unser englischer Neuzugang Ding von der Chiquita haben vorbei geschaut und sich meine Pizzen schmecken lassen.

glasklares Wasser und viele Fische

Am Sonntag waren wir dann bei Patrick und Alice zu einem großen Fest mit Kalb und Spanferkel am Grill und allerhand leckeren Schmankerln anlässlich eines Religionsübertrittes vom protestantischen zum katholischen Glauben eingeladen (ja man findet immer einen Grund zum Feiern). Dort trafen wir auch einen der Brüder von Maria mit seinen Kindern und er war schwer enttäuscht, dass er nicht mit uns segeln gehen durfte, denn Thierry hatte dem Rest der Familie erklärt, dass wir seine Freunde sind und sie einfach in der Früh zu Hause sitzen lassen (ehrlich gesagt waren wir ja froh, dass nicht alle auf einmal mitgekommen sind). Vorsichtshalber haben wir keine weitere Einladung mehr ausgesprochen, denn am Montag sind wir endlich zum südöstlichen Pass bei der Flughafeninsel Totegegie aufgebrochen um dort ein bisschen schnorcheln und Strömungstauchen zu gehen. Gemeinsam mit Reinhard und Sandra und Tin verbringen wir hier paradiesische Tage in glasklarem Wasser mit unzähligen Fischen (die sich herrlich am Strand grillen lassen) und unzerstörten farbenfrohen Korallenriffen.

ständiger Begleiter

Das einzige worauf wir aufpassen müssen sind die gierigen Haie, die sobald sie eine Harpune sehen bereit stehen um einem den Fang streitig machen zu wollen. Morgen geht es jedoch wieder zurück nach Mangareva, denn das Versorgungsschiff ist bereits eingetroffen und wir können jetzt unsere fehlenden Vorräte auffüllen und endlich zu den Tuamotus aufbrechen.

Kommentare

Es ist schon toll, wenn man hier im nasskalten Berlin hockt und muss einen Bericht über paradiesische Tage lesen, schwimmen, tauchen etc..
Vielen Dank Babsi für Deine tollen Berichte. Es geht euch beiden ja bestens und die Reise ist ja bisher ein voller Erfolg. Dein Vater ist gestern ab nach Südafrika, aber weisst Du ja wohl.
Macht es weiterhin gut und vor allem bleibt gesund.
Liebe Grüße senden Daniel und Helga

sytaurus hat am Januar 20th, 2012 01:16 geantwortet:

wir hoffen, dass wir euch mit den Berichten aus der Sonne und Wärme etwas das nasskalte Wetter vertreiben können, aber auch bei euch wird es irgendwann mal wieder Sommer.

Hallo Barbara und Christofer,

seit ca. Nov. 2011 erhalten wir Eure ausführlichen tollen Berichte.

Erst heute kommen wir dazu, Euch dafür herzlich zu danken.

Besonders berühren uns die Berichte von den Cambier’s, weil wir 1996 auch, mit unserem Schiff nach 37 Tagen auf See, ein zweites Mal aus New Seeland über 8 Wochen dort verbracht haben.

Uns geht das immer noch unter Haut, wir beneiden Euch sehr, dass Eure Zeit dort auch so gut ist.

Wir hatten damals einen guten Kontakt zu Mateo und seiner Familie, waren mit Ihm auf seiner Farm, haben seinen Tauchkompressor repariert, ein paar Perlen gekauft und hatten auch eine tolle Zeit.
Wenn es ihn noch gibt, bitte grüßt ihn herzlich von Klaus und Claudia und SY WADO RYU!!!

Danach waren wir wieder in Makemo (das südlichste Motu – als Geheimtipp – ist besonders schön), in Katiu, Faaite und Fakarava, Tahiti, Morea, Huaine, Taa, Bora Bora (hier ist dann, unser inzwischen 14 Jahre alter Sohn auf Kiel gelegt worden), und Mopelia, insgesamt über 6 Monate, dann zurück non Stopp wieder nach New Seeland.

Also lasst Euch viel Zeit und macht weiter so, ein zweites Mal wieder dorthin zu Segeln ist ungleich aufwendiger.

Gern hören wir weiter von Euch, auch wenn wir auf Euch neidisch sind und uns manchmal fragen was wir eigentlich hier in Berlin machen.

Liebe herzliche Grüße aus dem kaltem und regnerischen Berlin von
Klaus und Claudia

sytaurus hat am Januar 20th, 2012 01:11 geantwortet:

eurem Wunsch nach versprechen wir auch noch die nächsten Tage hier zu genießen – um euch das Träumen zu erleichtern werden wir dies auch in Wort und Bild festhalten. Danke für die guten Tipps, wir werden dort versuchen auch Anker zu werfen. Zum Aufwärmen einen leuchtenden Sonnenstrahl nach Berlin.

Liebe Babsi, lieber Christoph,
wieder einmal vielen Dank für die interessanten Berichte und eindrucksvollen Fotos.
Bei uns im Osten Österreichs wird es erst jetzt zumindest temperaturmäßig winterlich.
Die Wettervorhersage für euch schaut da ganz anders aus – soll ja auch so sein.
Weiterhin alles Gute,
Werner und Familie

Hinterlasse einen Kommentar

Dein Kommentar:

Kategorien