Das gemeine ist, dass man auch wenn man in einem traumhaften Südseeatoll liegt, immer schauen muss das traute Heim am Schwimmen zu halten. So rinnt einem der Schweiß in die Augen und man sieht nicht viel von den umstehenden Palmen – na ja, ganz so schlimm ist es ja auch wieder nicht, denn wir können nur in den frühen Morgenstunden richtig arbeiten, denn dann wird es zu heiß und die Sonne verbrennt einem ganz schön den Pelz.
Da die Reparatur der Bugluke relativ gut von der Hand gegangen ist, haben wir auch gleich die zweite Luke in Angriff genommen. Leider hat sich die aber viel widerspenstiger gezeigt. Mit viel Schweiß und Spucke haben wir so die ganze Woche geschuftet, aber jetzt ist hoffentlich wieder alles dicht. Auch Herwig und Veronika haben sich von unserem Arbeitsanfall anstecken lassen und ihr Cockpitdach erneuert. So haben jeden Morgen die Maschinen geheult und der Schweiß ist in Strömen geronnen, dann war Pause und am Nachmittag sind wir auf die Jagd nach unserem Abendessen gegangen. Wenn wir erfolgreich waren (und das waren wir meist) ist am Abend ein romantisches Lagerfeuer entzündet worden und wir haben unseren Fang gegrillt. Nicht immer kann man seine ganze Beute sicher an Bord bringen, denn die Haie lernen schnell. Sobald sie eine Harpune sehen oder das typische Geräusch des Schusses hören kommen sie in Scharen und versuchen ihren Anteil zu fordern. So kommt es schon mal vor, wenn das Dinghy nicht gleich zur Hand ist, dass sie blitzschnell den Fisch vom Pfeil fressen. So gehen wir meist zu zweit ins Wasser – Christoph schießt und ich schleppe das Beiboot mit und bekomme fast einen Herzinfarkt wenn die gierigen Biester zu nahe kommen.
Beim Tauchen haben wir ja kein Problem mit diesen Tieren, aber wenn (Fisch)Blut im Spiel ist werden sie einfach unberechenbar. Wir haben Haie auch schon normal bei der Jagd beobachtet und ihre Schnelligkeit und Brutalität ist schon beängstigend. Aber keine Angst, sobald welche über zwei Meter auftauchen, überlassen wir ihnen das Feld und ziehen uns unauffällig zurück. Auch beim Angeln aus dem Dinghy kommen sie sehr nahe und versuchen den Köder vom Haken zu fressen oder zeigen sehr großes Interesse am Boot. So bekommt schon mal einer eine übergezogen wenn er meint, dass unser Paddel eine Brettljause ist. Da heute endlich mal halbwegs passender Wind ist und wir ja bereits in drei Wochen Besuch erwarten sind wir mal wieder on tour Richtung Makemo!