Bahamas pur

Bahamas pur

Die Ostküste der USA ist sicher kein einfaches Segelrevier und deswegen haben wir schon Tage und Wochen vorher regelmäßig die Wetterberichte studiert, um ein Gefühl für die Muster der Wettersysteme zu bekommen. Das Einzige was uns jedoch klar wurde ist, dass wir hier verdammt flott sein müssen, denn die Änderungen vollziehen sich unglaublich schnell und heftig.

1.- 5. Tag: Wir haben zwei Optionen – entweder fahren wir Step-by-Step die Inseln bis New Providence / Nassau rauf und über den Florida Channel immer nahe der flachen Küste und riskieren richtig unangenehme Wellen oder wir fahren den direkten Weg über die offene See.

flugmüder Mitfahrer

flugmüder Mitfahrer

Da wir ein halbwegs akzeptables Wetterfenster wittern, entschließen wir uns für den direkten Weg und fahren zwischen Eleuthera und Little San Salvador in den Atlantik. Statt türkisblauen und stillen karibischen Meers haben wir nun die tiefblaue und ruppige atlantische See um uns. Unsere Rechnung uns zwischen den Wetterzellen durch zu schummeln ist gleich mal in die Hose gegangen, denn Mitten in der stockdusteren Nacht erwischt uns ein Squall  und zerfetzt uns komplett die Genua (ok, sie war langgedient (40.000 Sm), aber wir haben sie sehr geschätzt).Die nächsten zwei Tage arbeiten wir zwischen den Gewitterböen und Regenschauern um die Reste des Segels aus der Rollanlage zu pflücken und die Ersatzgenua zu setzen. In der Zwischenzeit muss die Sturmfock herhalten. Die normale Fock auf den Stagreitern trauen wir uns nicht zu setzen, da wir sie im Notfall nicht schnell genug bergen könnten.

Abendrot

Abendrot

6.- 10.Tag:  Es ist selten, dass wir mal schönen normalen Wind haben, aber wenn begleiten uns munter große Schulen von Delphinen oder es schwimmen Barrakudas oder Doraden mit uns, um die um unser Schiff herumwimmelnden kleinen Fische zu schnappen. Denn wenn es uns nicht gerade um die Ohren bläst, stehen wir oft mitten in der Flaute. Dann legen wir manchmal einen Fender an einer langen Leine aus und einer von uns darf ins tiefblaue Wasser springen. Es ist einfach faszinierend die Lichtspiegelungen im absolut ruhigen Wasser zu beobachten. Das Wasser ist hier bereits um gut 5-10° C kälter als in der Karibik und auch die Lufttemperatur ist um 10-20°C gesunken. Wir packen unsere Fleecehosen und –jacken aus. Riechen zwar etwas moderig nach zwei Jahren in der Backskiste, aber was soll´s besser als zu frieren. “Bestes Etmal“:  – 4 Sm

 Breakwater in der Delawae Bay

Breakwater in der Delawae Bay

11.-20. Tag:  Täglich  holen wir uns zweimal den aktuellen Wetterbericht, denn was heute für morgen prognostiziert wird, kann am nächsten Tag schon wieder ganz anders aussehen. Auf den Grip files verfolgen wir sehr genau die ziehenden Tiefs und Hochs. Bis zu vier roten Fähnchen (40 kn) sind ja für uns noch gerade machbar, aber sobald sie lila oder gar schwarz werden, gehen wir doch lieber in Deckung. So ein Wetterphänomen ist aber kontinuierlich auf uns zugerollt, war sogar als leichter Hurrikan angekündigt. Also in der letzten Ruhe vor dem Sturm – Motor an und einen sicheren Hafen suchen.Ist gar nicht so einfach, wenn die Küste so gerade und ohne Fluchthäfen ist. Wir sind auf den letzten Drücker gerade noch bis in die Delaware Bay gekommen und haben uns hinter dem doppelten Wellenbrecher verkrochen als  auch schon die Starkwindböen und Wellen von draußen rein geschwappt sind.  Gott waren wir froh nicht auf offener See zu sein. Wir haben ca. zwei Meilen vor dem Ort geankert, konnten jedoch nicht an Land, da wir noch nicht einklariert hatten (wäre sowieso durch den Seegang nicht gegangen). Nach vier Tagen war der Spuk vorbei und wir konnten unsere Fahrt wieder aufnehmen.

mein Geburtstagsgeschenk

mein Geburtstagsgeschenk

21.-23. Tag:  Die restliche Strecke bis New York war dann sehr schönes segeln. Fast so als hätte es sich jetzt ausgeblasen. Gemütlich sind wir die Küste, fast in Sichtweite, entlang. Da es kaum Landmarken gibt, sieht man maximal die Hochhäuser an der Küste (und davon gibt es viele). Eigentlich wollten wir ja meinen Geburtstag bereits in New York feiern, aber leider ist daraus nichts geworden. Kein Zwinkern der Lady Liberty, aber dafür kurz vor der Bucht von New York noch ein springender und blasender Buckelwal – na wenn das nichts ist!

endlich angekommen

endlich angekommen

Resüme:   23 Tage, davon 19 auf See für 1.396 Seemeilen und einer Luftlinie von nur 870 Seemeilen – sicher nicht eine unserer besten, schnellsten oder angenehmsten Überfahrten! Aber dafür gibt’s jetzt ein paar Tage Großstadt-Dschungel zum Ausgleich.

einfach traumhaft u. menschenleer

einfach traumhaft u. menschenleer

oder für Landratten 74.080 km. Zur Feier des Tages haben wir heute einen kapitalen Mahi Mahi an Bord gezogen und es gibt mal wieder Sushi bis zum Abwinken und dazu eine gutgekühlte Flasche Lambrusco. Wir hatten uns selbst noch ein paar letzte Badetage in den Bahamas verordnet, bevor wir endgültig in den kalten Nordatlantik aufgebrochen sind. Auch wollten wir uns noch mit Dani und Bernd vom Kat Shangri La treffen und dann Christoph`s Geburtstag in Ruhe zelebrieren. Was eignet sich da besser als ein paar wunderschöne Inseln umgeben von glasklarem, türkisen und angenehm warmem Wasser.

und so sieht die andere Buchtseite aus

und so sieht die andere Buchtseite aus

So sind wir zum Drüberstreuen noch etwas die Exumas-Kette hinaufgefahren bevor wir in den unberechenbaren Atlantik abgebogen sind. Jetzt stehen wir gerade bei totaler Flaute mitten im Nordwestatlantik und wundern uns, dass uns die Strömung mit 1,5-2 Ktn., aber nach Süden, versetzt. Eine nördliche Tendenz wäre ja normal, nennt sich auch Golfstrom, aber südlich?!? Da müssen wir bei nächster Gelegenheit noch mal im Internet nachsehen. Wir sind ja noch sehr früh in der Saison dran und da ist die Wetterlage noch nicht sehr stabil, wie wir auch merken.

Abschied v. Dani u. Bernd

Abschied v. Dani u. Bernd

Entweder Flaute, Wind auf die Schnauze oder Sturmtiefs, die einem das Fürchten lehren können. So eines hat uns vor drei Tagen eiskalt erwischt.Mitten in der stockdusteren Neumondnacht, in einer stark befahrenen Schifffahrtsstraße und genau hinter uns ein riesiger Containerfrachter in unserem Kielwasser. Innerhalb von Sekunden frischt der Wind von angenehmen 15 Knötchen auf resche 45 Knoten und mehr in den Böen auf.

noch ein etztes Mal warmes Wasser genießen

noch ein etztes Mal warmes Wasser genießen

Noch bevor wir richtig reagieren können, ist uns schon die Genua in Fetzen um die Ohren geflogen und das Schiff hat bedenkliche Lage geschoben. Wir nur so schnell wie möglich versucht alles zu bergen um den Schaden in Grenzen zu halten, denn bei diesem Regen und Wellen war die Sicht gleich Null. So haben wir uns dann die restliche Nacht treiben lassen und in der Früh die Sturmfock an der Babystag gesetzt. Die Rollanlage ist zum Glück nicht beschädigt, aber die Reste vom Segel sind komplett um die Vorstag gewickelt und so auf normalem Wege nicht zu bergen.

von oben nach ...

von oben nach …

So haben wir auf eine Windpause gewartet und dann ist Christoph in den Mast rauf und hat mit dem Messer die verwickelten Segelreste von der Rollanlage geschnitten. Da aber von oben nicht alles erreichbar war, habe ich ihn auch noch mit dem Spinakerfall die Vorstag raufziehen dürfen und das natürlich bei nettem Wellengang. Ich unten gestanden und ihn gesichert und er ist dort oben gehangen verkrallt wie ein Äffchen und ist von einer Seite zur Anderen gependelt. Nach drei Stunden waren wir beide fertig, aber nicht nur von den Kräften her.

... unten gearbeitet

… unten gearbeitet

Aber es hat geklappt, wir haben die restlichen Fragmente aus der Schiene ziehen können und am nächsten Tag bei Flaute haben wir unsere Ersatzgenua setzen können. Wie gut das wir (fast) alles in zweifacher Ausfertigung an Bord haben, denn 1000 Meilen ohne einem gescheiten Vorsegel wären für uns einfach undenkbar.

St. John/USVI - Coral Bay

St. John/USVI – Coral Bay

Versprechen muss man einhalten und so haben wir den Anker in Cruz Bay auf St. John geworfen um unseren Freund Doug zu besuchen. Gemeinsam hatten wir vor rund zwei Jahren eine wundervolle Zeit in Mauritius und anstrengende Wanderungen auf Reunion. Bevor sich jedoch unsere Wege damals trennten, drohte er uns noch mit ewiger Verdammnis, wenn wir ihn auf unserem Weg in den Norden nicht besuchen sollten.

Doug an der Paddle-Steel-Guitar

Doug an der Paddle-Steel-Guitar

Er hatte uns so von seiner Insel vorgeschwärmt, dass wir diese Einladung unmöglich ablehnen konnten – und recht hatte er. Die Jungfern-Inseln sind auch wirklich wunderschön.

UW-Welt

UW-Welt

Unzählige Inseln, steile Berge, tiefe Buchten und dazu glasklares türkises  Wasser, viele bunte Fische und für den Rand der Tropen eigentlich sogar noch viele Korallen und Schwämme. Doug arbeitet zwar die ganze Woche als Kapitän auf einem der Ausflugsschiffe, aber an seinen freien Tagen fährt er mit uns über die Insel und zeigt uns die schönsten Fleckchen. Bei Sonnenuntergang sitzen wir  auf seiner Aussichtsterrasse bei einem Rumcocktail oder er spielt auf seiner Paddle-Steel-Guitar für uns. Die anderen Tage segeln wir mal zu einer der unzähligen kleinen Inseln zum Schnorcheln oder auch nach St. Thomas zum Sightseeing. So vergehen auch die Tage.

Stachelrochen

Stachelrochen

Ausländische Yachten dürften sich hier jedoch kaum her verirren, denn wir sehen ausschließlich amerikanische Schiffe oder von den British-Virgins (aber die kommen nur zum Tanken).  Ok, die Preise für Lebensmittel sind relativ hoch, da hier nichts angebaut wird und alles importiert werden muss. Für uns ein bisschen ein Problem, da gekühltes Gemüse und Obst schlecht haltbar ist, aber wir werden das schon irgendwie managen.

Abschieds-Pizza

Abschieds-Pizza

Im Augenblick sind die Wetterverhältnisse noch sehr unbeständig im Nordatlantik, aber wir behalten die Wetterkarten immer gut im Auge und versuchen ein halbwegs stabiles Wetterfenster für unseren Schlag nach New York zu erwischen.

 

Flyboard

Flyboard

Jetski  fahren oder normales Kiten  ist manchen ja schon zu fad – da muss schon was Besseres her.  Was wir so manchmal sehen, ist schon oft skurril. Da legen manche Surfer akrobatische Höchstleistungen hin und fetzen auf einem Hydrofoil dahin – sieht recht spektakulär und gefährlich aus. Andere wieder stellen sich auf ein Flyboard und gleiten wir eine Superactionfigur übers Wasser. Für die Anfänger gibt es jedoch auch eine einfachere Version a la “Düsenbike“  – dürfte aber trotzdem nicht so einfach zu beherrschen sein (wie wir beobachten konnten).

Waterbike

Waterbike

Große und kleine Kinder vergnügen sich in Waterfunparks, klettern auf aufblasbaren Eisbergen oder springen auf schwimmenden Trampolins (so wie auch mein großes “Kind“). Eigentlich ziehen wir da die langsameren und vor allem leiseren Fortbewegungsmittel wie Kanus, Ruderboote und Flossen schon vor. Stört nicht so sehr beim relaxen und macht nicht so hohe Wellen. Tja, wir werden eben auch älter. Vom actiongeladenen St. Lucia haben wir uns dann ins französisch-(kulinarisch) und etwas ruhigere Martinique nach St. Anne zurückgezogen. Hier stehen zwar auch viele Schiffe, aber in dieser Bucht gibt es fast keine Hotels und natürlich auch kaum diese störenden “Nebengeräusche“.

Kite m. Hydrofoil

Kite m. Hydrofoil

Hingegen viele Franzosen auf ihren Schiffen und die lieben und leben bekanntlich gutes Essen – was so viel heißt wie “werft die Griller an und holt die Weingläser hervor!“. Nach ein paar Tagen schleichen wir uns aber doch still und leise früh morgens aus der Bucht und fahren weiter nach St. Pierre. Dieser Ort liegt malerisch am Fuße des fast 1.400m hohen Mt. Pelée. Wieder mal ein Platz von dem man schwer wieder loskommt. 1902 wurde der ganze Ort von einem verheerenden Vulkanausbruch zerstört und man kann noch immer die Ruinen vom Theater und dem daneben liegenden Gefängnis besichtigen. Aber auch viele Gartenmauern und Hauswände zeugen noch von dieser Zeit.

Arbeit macht scheinbar doch glücklich

Arbeit macht scheinbar doch glücklich

Leider hat es sich noch nicht bis zu den Wettergöttern herumgesprochen, dass eigentlich jetzt Trockenzeit sein sollte. Es regnet (nein falsch – es schüttet) fast jeden Tag und noch dazu wehen heftige Fallböen von den hohen Berghängen rundherum. So können wir nicht einmal unser schönes großes Sonnensegel zum Wasserfangen verwenden. Macht nichts, es gibt ja noch immer auch Wasserhähne an Land, die auch das labende und säubernde Element abgeben. Inzwischen sind wir nach Dominica weitergefahren und stehen jetzt im Norden der Insel in der Prince Rupert Bay. Wir waren schon so oft in der Karibik, aber noch niemals zuvor auf dieser wunderschönen und hohen Insel.

Regenbögen überall

Regenbögen überall

Erstklassig  zum wandern und um in den erfrischenden Wasserfällen zu baden. Die Leute hier, total freundlich und fröhlich. Jeder lächelt und versucht ein Gespräch zu beginnen, aber nicht in der Absicht irgendetwas zu verkaufen, sondern nur aus Neugierde. Kein Wunder bei der Vegetation, dass hier viele Szenen vom  “Fluch der Karibik“ gedreht wurden und Johnny Depp und Konsorten sich hier sehr wohl gefühlt haben – genauso wie auch wir!

so lässt`s sich leben

so lässt`s sich leben

Man glaubt es kaum, aber wir haben doch jetzt wirklich eine ganze Woche am Strand unter einem Sonnenschirm auf bequemem Liegen mit dicken kuscheligen Handtüchern und am Pool mit Hot-Tub verbracht. Wie uns dies passieren konnte, ganz einfach. Unsere Freunde Wolfgang, Birgit und Rafael haben sich eine Woche Entspannung in einem luxuriösen Resort in St. Lucia gegönnt und wir haben die Zeit mit ihnen gemeinsam verbracht. Mal was ganz anderes, nicht einfach im Cockpit unter dem Sonnensegel liegen, sondern auf dick gepolsterten Liegen am Sandstrand. Nicht das Bier aus dem Kühlschrank holen, sondern sich von einem Kellner eiswürfelklimpernde Getränke servieren lassen.  Dazwischen mal Aktivitäten wie Hobie Cat segeln oder den Waterfunpark unsicher machen und gelegentlich auch mal eine Runde im Süßwasserpool  plantschen oder kochen lassen im Kannibalentopf (Hot Tub).

aller Abschied ist schwer

aller Abschied ist schwer

Am Abend sind wir dann meistens irgendwohin Essen gegangen – es war so richtig wie Urlaub! Leider ist die Zeit viel zu schnell vergangen, aber besser so, sonst hätten wir uns noch komplett dran gewöhnt und wären niemals zurück zu unserem weitaus einfacheren Bordleben gekehrt. Ach ja, wir sind jetzt wieder stolze Besitzer einer UW-Kamera (versuchen es diesmal mit einer GoPro!) – danke euch Dreien!!!

manchmal die letzte Möglichkeit

manchmal die letzte Möglichkeit

Alle guten Dinge sind drei – so sagt man zumindest. Vor knapp zwei Wochen hatten wir einen echt super Tag. Zuerst ist beim Schnorcheln der Verschluss unserer Unterwasserkamera gebrochen und sie hat einen guten Schluck Wasser genommen (ist ja erst die Vierte seit wir unterwegs sind) und dann ist beim Salat anmachen der Küchentisch abgebrochen und der ganze Quatsch am Boden gelandet (dies konnte Christoph noch relativ leicht reparieren) und zu guter Letzt hat sich wiedermal der Zement meiner Krone verabschiedet (dies konnte er jedoch nicht reparieren) – was für ein Tag! Ich war doch erst in Namibia vor einem knappen Jahr beim Zahnarzt und habe den Störenfried fixieren lassen – ist eben heute alles keine Qualität mehr. Natürlich bin ich sofort in Rodney Bay zum Zahnarzt, denn so ein wackeliger Schneidezahn ist alles andere als angenehm.

Freiluftpraxis m.

Freiluftpraxis

Die Ärztin dort wackelt, zieht und versucht alles ihr Mögliche, aber der Zahn will einfach nicht raus kommen. Der Stift hält bombenfest und so entlässt sie mich wieder mit der Bitte, ich solle doch wiederkommen wenn der Zahn ganz rausfällt – na wie angenehm, ich kann nichts richtig beißen und außerdem zuzle ich jetzt. In Marigot Bay treffen wir dann die Engländer Anna und Dave von der SV Apollo und wie es sich beim abendlichen Bier herausstellt ist er Dentist. Was für ein Zufall, schon am nächsten Morgen sitze ich bei ihnen im Cockpit und Dave breitet seine Werkzeuge aus. Nicht nur die normalen Zahntechnischen sondern auch einen Dremel und eine schwere Zange. Mir wird schon ganz mulmig, jedoch ist die Zange zum Glück nur zum Öffnen des Bohrfutters – uffz, noch mal Glück gehabt. Er kniet sich so richtig rein und schafft es doch wirklich den lästigen Wackelpeter rauszuholen. Leider ist der Glasfieberstift drinnen bereits komplett zermerschert. Er schleift alles ab, reinigt und putzt die Krone und fixiert den Störenfried mit Zahnzement, Superkleber und einem Stückchen Draht zumindest provisorisch und ich kann nun wieder ungehemmt lächeln.

Marigot Bay

Marigot Bay

Für ewig hält das natürlich nicht und so fahren wir ein paar Tage später wieder in Richtung Rodney Bay. Dort lege ich mein Zähnchen auf den Tresen der Praxis und werde auch sogleich in ein Behandlungszimmer geführt. Zu meiner Überraschung werde ich sogar von Dr. Glace, dem Chef, persönlich behandelt. Er lächelt über meine Geschichte, lobt die Arbeit seines segelnden Kollegen mit den eingeschränkten Möglichkeiten, jedoch guten Ideen. Schlussendlich bin ich wieder eine ganze Stange Geld ärmer, hoffe aber dass er diesmal etwas länger hält.

am Ende des Regenbogens

am Ende des Regenbogens

Mary-Ann u. Christoph

Mary-Ann u. Christoph

Wie schnell doch so eine Woche vergeht. Gerade erst haben wir Christoph`s Schwester Mary-Ann vom Flughafen abgeholt und schon ist sie wieder Richtung New York entschwebt. Die acht Tage dazwischen haben gerade mal ausgereicht um den Schneesturm zu Hause zu verdrängen, langsam aufzutauen, ein bisschen Farbe zu tanken und sich dann wieder mit dem Gedanken an das winterlich-kalte Amerika vertraut zu machen.

Doolittle`s Bar/Marigot Bay

Doolittle`s Bar/Marigot Bay

Nein, es war wirklich relaxt, zwar kurz aber intensiv. Wir waren viel schwimmen und schnorcheln, haben lange Gespräche geführt, sind ein paar kurze Etappen zwischen Rodney Bay und Soufriere gesegelt und haben es uns ansonsten einfach nur gut gehen lassen – eben echter Urlaub! In Marigot Bay haben wir auch unsere schwedischen Freunde Roger und Jonas wieder getroffen. Die Beiden fahren jeweils auf einem 27ft.-Schiff (8 m), eine Größe die man bei uns oft auf den Seen antrifft. Gemeinsam haben wir ein paar nette Tage verbracht und sie dann gemütlich in Doolittle´s Bar bei der Happy Hour ausklingen lassen. Hier waren wir bereits schon vor 20 Jahren und auch damals waren die Cocktails ausgesprochen hochprozentig und gefährlich für den Gleichgewichtssinn.

Soufiere / Piton`s

Soufiere / Piton`s

Je näher wir dem absoluten Touristen-Highlight von St. Lucia kommen – den beiden Pitons – umso aufdringlicher, zahlreicher und unfreundlicher werden die Leute und desto teurer die Lokale. Den Höhepunkt hatten wir in der Anse Cochon, wo uns im TiKaye-Resort sogar vom Security Personal der Zutritt zur Bar und dem Aussichtspunkt verwehrt wurde.

Hummingbird Resort

Hummingbird Resort

Na gut, wenn ihnen unser Geld nicht gut genug ist, sollen sie es eben lassen. Irgendwann werden auch sie sich mal über Laufkundschaft freuen, aber dann wird (hoffentlich) niemand mehr kommen (wir zumindest sicher nicht mehr). Ein Highlight hingegen war das Hummingbird Resort in Soufriere. Vor dem Abendessen ein Sprung in den erfrischenden Pool, dann ein Sundowner mit Blick auf die Piton`s umschwirrt von Kolibris und dann ein gediegenes Abendessen – so lässt man sich den Abschiedsabend gefallen.Ausserhalb dieses Garten Edens sieht es jedoch anders aus. Hier schwirren die Boatboys wie die Fliegen herum und versuchen irgendwie den Besuchern (egal ob Touristen oder Segler) das Geld aus der Tasche zu ziehen, alles natürlich zu absolut überhöhten Preisen.

Man ist das lecker

Man ist das lecker

So verlangen sie z.B. für eine Waschmaschine (5 kg) EC 70,– (€ 23,–) in Rodney Bay habe ich für 8 kg „nur“ EC 25,– (€ 8,–) bezahlt. Für eine Bootsfahrt zum Schnorcheln zwei Buchten weiter, haben sie einem amerikanischen Touristen-Pärchen US$ 100,– abgeknöpft und einen dreistündigen Ausflug zu den Mineralpools, Botanischen Garten und Wasserfall lassen sie sich ohne mit der Wimper zu zucken mit US$ 60,– pro Person versilbern.

Was gibt`s denn da zu gucken?

Was gibt`s denn da zu gucken?

Speziell in Soufriere und Umgebung ist das gnadenlose Abzocken zur Grundeinstellung der meisten Einheimischen geworden – leider, denn es wäre so schön hier, wenn man nicht so belästigt werden würde.

 

Le Marin

Le Marin

Wow, ist das voll hier! Schon von der Weite sehen wir nur einen Wald voll Masten! Eigentlich sind wir ja nur mal schnell zum Einkaufen (maximal zwei Tage) nach Martinique gefahren, bevor wir unseren Besuch in St. Lucia bekommen. Vorsichtshalber hatten wir aber bereits in unseren Hinterköpfen einen Puffer von ein paar Tagen eingeplant, denn wir kennen uns. Meistens wird es länger als ursprünglich geplant, so wie auch dieses Mal.

sie kämpfen um jeden Meter

sie kämpfen um jeden Meter …

Wir sind Samstagfrüh in Le Marin angekommen und schon eine halbe Stunde später lag das erste Dinghy an unserer Seite – „ Hallo wir sind Helge und Asha von der Gegenwind, wir hatten euch mal vor zwei Jahren angeschrieben“ – „Schön euch kennen zu lernen, na dann kommt doch mal an Bord“ und so ist es den ganzen Tag weiter gegangen, einige unserer bisherigen Wegbegleiter stehen nämlich auch hier . So haben die Kanadier Sheila und Michael von der Kantala bei uns angelegt, der derzeitige Strohwitwer Oren von der Renata hat sich bei einem Bierchen trösten lassen, unser deutsches Schwesterschiff Venga hat einen kurzen Zwischenstopp auf ihrem Weg zum Supermarkt bei uns gemacht und noch viele mehr.

so sehen Sieger aus

… und so sehen Sieger aus

Wir wollen uns bei Gott nicht beschweren, denn es ist toll so viele Freunde zu haben, aber dadurch muss man natürlich immer etwas mehr Zeit für alles einplanen und genug kaltes Bier im Kühlschrank bunkern. Wir sind mal wieder genau richtig gekommen und haben uns den perfekten Ankerplatz ausgesucht. Alle Schiffe die zwischen uns und dem Fahrwasser gelegen sind wurden fort gestampert, denn die traditionellen Segelschiffe haben sich eine Regatta geliefert und wir erste Reihe fußfrei, so wie es sich gehört (Glück muss man eben haben). Eigentlich wollten wir ja bereits am Mittwoch nach unserem Ausflug nach Fort de France weiterfahren, aber Edwin von der Carpe Diem hat am Donnerstag wieder neuen Besuch bekommen und musste seine Jungs aber erst am Nachmittag vom Flughafen abholen.

Edwin, der Mangrovenkletterer

Edwin, der Mangrovenkletterer

Das Mietauto hat er aber bereits seit in der Früh, ist doch schade es so unbenutzt herumstehen zu lassen. Also sind Edwin, Asha und wir beide kurzerhand in die Kiste gesprungen und haben eine flotte Inselrundfahrt gestartet. Viel Zeit war ja nicht, aber für eine kurze Wanderung im Caravelle Nationalpark, einen Besuch des Bananenmuseums (echt lecker, aber man muss gezielt nach den Spezialitäten fragen, sonst bekommt man nur die 08/15 Bananen zum Verkosten) und einer Umrundung des Mount Pelée hat es doch gereicht. Leider hatten wir uns dann doch mit der Zeit verschätzt und sind erst etwas verspätet am Flughafen angekommen. Guido und Mathias auch noch in den Chevrolet Sparks (der kleinste Chevi) gepackt und ab nach Hause. Zu sechst war es dann schon ein bisschen eng, aber wir sind ja Leiden gewöhnt.

Bananen in allen Formen und Farben

Bananen in allen Formen und Farben

Gegen Jetlag und Klimaumstellung haben wir den Tag bei uns an Bord langsam ausklingen lassen. Am Abend habe ich dann ganz einfach und auf die Schnelle für uns alle noch Koteletts mit Ratatouille und Reis in die Pfanne geworfen und wir haben alles mit viel Rotwein und Bier runtergespült. Edwin hatte uns zwar erzählt, dass sein Freund ein guter Koch ist, aber nicht das Guido sogar einen Michelin-Stern erkocht hat. Am nächsten Abend haben uns dann Guido und Mathias mit einer ganz einfachen, aber super-leckeren Kohlsuppe mit Rinderfiletstreifen verwöhnt.

auch Kolibris sind hungrig

auch Kolibris sind hungrig

Man merkt halt wenn jemand vom Fach ist, hätte ich dies vorher gewusst hätte ich mich auch noch mehr ins Zeug geworfen, aber auch so dürfte mein Essen nicht so schlecht gewesen sein, denn es ist fast alles weggekommen.

Admirality Bay

Admirality Bay

Vor knappen 20 Jahren waren wir das letzte Mal auf dieser netten kleinen Insel in Mitten der Grenadinen. Damals war es noch ein kleines verschlafenes Nest mit einer Handvoll Bars, einem Mini-Supermarkt und der Immigration/Custom in einer kleinen palmgedeckten Hütte. Die Dame dort (sie war ebenso groß wie breit) ist auf einem wackeligen Stockerl hinter einem schiefen Brett gesessen und hat gemeint, als sie unsere Pässe gestempelt hat „I think you have political problems in your country“ – es war genau die Zeit als Jörg Haider in der Regierung für etwas Unruhe gesorgt hatte. Wir waren echt erstaunt wie gut die Leute auf so einer kleinen Insel weit weg von Europa über das weltpolitische Geschehen informiert waren. Wir haben nicht einmal genau gewusst was für eine Regierungsform in St. Vincent und den Grenadinen herrscht (echt eine Schande für uns ignoranten Europäer). Heute boomt hier der Tourismus und ist Haupterwerbszweig der Bevölkerung.

sie geben sich denAnkerhaken in die Hand

sie geben sich den Ankerhaken regelrecht in die Hand

Alleine in der Admirality Bay stehen an die 150 Schiffe und alle paar Tage ankern Kreuzfahrtschiffe in der Bucht. Schon weit vor der Bucht lauern die Boatboys in ihren übermotorisierten Booten, um ihre meist illegalen Moorings an unerfahrene Segler zu verscherbeln. Sie machen aber sehr wohl einen Unterschied zwischen Langzeitseglern und Chartercrews, denn bei uns deuten sie nur von der Entfernung an, ob wir eine Boje haben wollen und wenn wir abwinken ziehen sie umgehend von dannen und lauern dem nächsten (hoffentlich Charter)Boot auf. Speziell bei größeren Charterbooten hängt dann manchmal buchstäblich eine ganze Traube an hoffnungsvollen Verkäufern zu jeder Tageszeit an der Bordwand. Bei uns kommen sie maximal einmal vorbei und fragen wegen frischem Lobster, Fisch, Wasser, Eis,… und behelligen uns dann nichtmehr. Manchmal fühlen wir uns richtig missachtet und diskriminiert – aber gut so, denn in den alten Tagen waren sie oft sehr lästig und zahlreich wie die Fliegen.

und alle wollen auf ihre Kosten kommen

alle wollen auf ihre Kosten kommen …

Heute sind sie zwar genauso zahlreich, jedoch bereits viel besser organisiert. Damals wie heute sind es meist robust gezimmerte Holzboote und da kann schon mal der eine oder andere Nagel raus stehen. Früher gab`s dann immer nach einem markerschütternden Kratzen an der Bordwand den Spruch „No problem, skip“, heute sind die Meisten sehr vorsichtig und haben fast immer Fender an der Bordwand hängen. Abgesehen von der Infrastruktur und den Preisen (die sogar um einiges höher sind als in der Südsee) hat sich eigentlich nicht viel verändert. Unsere südlichste Karibikinsel war Tobago, von dort sind wir nach Grenada, wo wir die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel mit vielen Freunden verbracht haben.

... aber es gibt auch noch traditonelle Fischer

… aber es gibt auch noch traditonelle Fischer

Danach haben wir Carriacou und Union Island einen Besuch abgestattet, bevor wir uns in die südseeähnlichen Tobago Cays verabschiedet haben. Da uns Petit Tabac, etwas außerhalb des geschützten Horseshoe Reefs, noch in guter Erinnerung war, sind wir dort über Nacht geblieben. Leider hatten wir relativ viel Wind und dadurch hat es auch die Wellen über die Riffkante gedrückt. Mit vollem Vertrauen in unsere langjährige Erfahrung, sind uns Knut und Susi von der SY-Shogun gefolgt. In der Früh hatten sie jedoch dunkle Augenränder durch den fehlenden Schlaf, denn es war doch um einiges wackeliger als wir angenommen hatten. Nichts desto trotz haben wir auch die nächsten Tage noch gemeinsam (jedoch dann auf einem ruhigeren Ankerplatz zwischen den schützenden Inseln) mit schnorcheln, wandern und viel quatschen verbracht, bis sich dann leider unsere Wege getrennt haben.

immer schön den Takt halten ....

immer schön den Takt halten ….

Wir haben dann noch einen Stopp in Canouan gemacht, bevor wir zum viertägigen 13. Mount Gay Music Festival in Bequia gefahren sind. Es war einfach nur toll, am Donnerstag die Eröffnung durch ein 13-köpfiges Steel Orchestra. Die Jungs und Mädels brauchen echt keinen Verstärker, denn diese Trommeln gehen durch Mark und Bein. Als dann der Strom im ganzen Ort ausgefallen ist (kommt öfters vor) haben sie einfach unbeirrt weitergespielt – so etwas ist eben richtige Begeisterung. Am nächsten Tag sind dann einige doch recht bekannte Musiker vom Mustique Blues Festival gekommen und haben so richtig Stimmung gemacht. Uns war jedoch der Eintrittspreis zu hoch und so haben wir unser Dinghy mit unserem kleinen Anker einfach genau vor der Bühne geparkt und haben es uns gemütlich gemacht.

... aber es ist anstrengend

… aber es ist anstrengend …

Wir sind auf den weichen Schläuchen gelegen, hatten in unserer Kühltasche genug kaltes Bier und einen leckeren Salat mit frischem Baguette und haben es so richtig genossen, wo die anderen in der Menschenmenge gedrängt gestanden sind. So viel Platz und so bequem hatte es sonst niemand in der ganzen Festivalzone. Da für Samstag dem Wind eine leichte Südkomponente prognostiziert war und wir langsam nach Martinique kommen sollten, haben wir leider die beiden letzten Tage des Musikfestivals verpassen müssen – man kann eben nicht immer alles haben. Aber gut war es, denn wir haben für die knapp 100 sm nur 20 Stunden gebraucht. Ach ja, ich hätte schon wieder fast unser Schiff versenkt. Auf der Höhe St. Lucia kommt um drei Uhr Nachts von steuerbord-achtern ein vollbeleuchteter Schlepper mit 12 Knoten Fahrt und überholt uns ganz knapp. Dies wäre ja noch kein Problem, nur etwas ärgerlich wegen der unnötigen Wellen.

... mit viel Feingefühl

… und braucht viel Feingefühl

Jedoch hatte dieser Schlepper an einem 500m langen Stahlseil einen unbeleuchteten Schleppverband, den ich buchstäblich erst in letzter Sekunde realisiert habe und wir gerade noch die Maschine starten konnten, um diesem Ungetüm ausweichen zu können. Warum dieser Kapitän so rücksichtslos fährt, nicht den Funk abhört und kein AIS-Signal aussendet wird uns wahrscheinlich immer ein Rätsel bleiben, wir sind jedoch froh das unsere Schutzengel so gut auf uns aufpassen und uns nichts passiert ist.

und so etwas in der stockdunklen Nacht

und so etwas in der stockdunklen Nacht

für ganz Arme!

auch keine schlechte Art zu reisen

Glasklares türkis-blaues Wasser, ein weißer Sandstrand, noch relativ intakte Korallen und viele Fische. Wir ankern auf 6m in perfektem Sandgrund in der Anse la Roche. Hier haben wir nun unsere wunderschöne und einsame Bucht gefunden – ok, tagsüber sind schon ein paar Boote hier, aber dank Chris Doyle, dem hiesigen Segelpapst und Autor des Revierführers, ist diese Bucht nur als Tagesankerplatz beschrieben und so bleibt keiner über Nacht stehen (außer uns natürlich). So haben wir ab 16 Uhr die ganze Bucht für uns alleine und können den nächtlichen Sternenhimmel ohne störende Lichter, herumfahrende Dinghis oder überlaute Musikbeschallung genießen.

Tyrrel Bay/Carriacou

Tyrrel Bay/Carriacou

Ohne Frage es ist natürlich sehr komfortabel gleich in der Nähe einen Dinghysteg, Restaurants und Bars zu haben, aber so ein paar Tage ohne alledem ist schon sehr entspannend. Die letzten Wochen waren doch recht turbulent, wenn auch sehr nett mit all unseren neuen und alten Freunden.

Hillsborough/Carriacou

Hillsborough/Carriacou

Nach unserer gelungenen Weihnachtsfeier, haben wir ganz still und heimlich auch für den Jahreswechsel eine Party im kleinsten Kreis auf der Terrasse des Secret Cove-Marinarestaurants geplant.Diesmal haben wir nicht erst lange gefragt, da wir uns eine neuerliche Diskussion ersparen wollten. Ab 17 Uhr sind alle, teilweise auch aus den umliegenden Buchten, so langsam mit Kühltaschen und Eiskisten eingetrudelt und als um 18 Uhr das Restaurantpersonal die Bar geschlossen hat (tja, gewinnorientiert sind die halt nicht) und nach Hause gegangen sind, hat unsere Party erst so richtig angefangen. DJ-Kevin hat seine Musikanlage angeworfen und die Grillmeister Christoph u. Roger haben die Steaks und Würstchen aufgelegt.

morgendlicher Gast

morgendlicher Gast

Jeder hat seine Leckereien auf den Tischen platziert und wir hatten wieder eine echt gelungene Party. Die Letzten sind erst kurz vor dem Morgengrauen heimgetuckert. Obwohl wir es wirklich nur unseren engsten Freunden gesagt hatten, waren wir wieder rund 60 Personen. Es war richtig witzig, ab 17 Uhr hat man stündlich die Neujahrswünsche des jeweiligen Landes auf dem Funknetz gehört und von einigen Schiffen wurde auch ein kleines Feuerwerk abgeschossen (gelegentlich wurden ebenso (verbotenerweise) abgelaufene Seenotraketen entsorgt). Es war mehr oder weniger ein Fest auf Raten und somit gab’s auch kein richtig großes Feuerwerk um Mitternacht, aber wozu gibt`s denn YouTube – da holt man sich eben mal schnell Sydney mit seinem Wahnsinns-Harbourbay-Firework auf den Bildschirm. So viel Socialising ist zwar schön, aber macht müde.

Anse la Roche/Carriacou

Anse la Roche/Carriacou

Wir werden auch langsam wieder unruhig, d.h. es ist Zeit für eine Luft- und Ortsveränderung und so reißen wir uns von unseren Freunden los, lichten unseren Anker, drehen den Bug nordwärts und probieren ein paar von den nächsten, etwas weniger bevölkerten Ankerplätzen aus, denn es wartet noch so viel Schönes und Neues auf uns!

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