Wir hätten zwar auch 22 Stunden mit dem Bus die 1.200 km fahren können, haben uns jedoch da wir ein sehr gutes Angebot bekommen haben für den Flug direkt nach Foz de Iguazu entschieden (wir kommen aus Brasilien einfach nicht weg). Die Wasserfälle liegen genau im Grenzgebiet zwischen Argentinien, Paraguay und Brasilien – also fährt man permanent zwischen den Ländern hin und her und hat in jedem Land eine andere Währung, nur Dollar sind international.
In Europa sind wir es gar nicht mehr gewohnt, da die meisten Grenzen ja praktisch nicht mehr existieren und unsere “Einheitswährung“ das Umrechnen erspart. Aber auch hier geht es relativ problemlos und unbürokratisch.
Am Montag sind wir an die argentinische Seite der Wasserfälle gefahren, dort steht man mitten in den Wasserfällen und erlebt diese tosenden Urgewalten hautnah.Wir haben uns noch für den ganz direkten Zugang entschieden und eine Bootstour gebucht, zwar wurden wir gewarnt, dass es feucht werden könnte, nur dass wir direkt in die Wasserfälle reinfahren hat uns niemand davor verraten. Also waren wir nass bis auf die Unterhosen und das Wasser ist uns aus den Wanderschuhen geflossen (jetzt wissen wir auch warum hier alle Flip-Flops tragen) – trotzdem ein unbeschreibliches Erlebnis!
Ganz besonders beeindruckend war natürlich die halbkreisförmige Garganta del Diablo, wo die Wassermassen rund 100 m tosend in die Tiefe stürzen und wir direkt darüber gestanden sind (da habe ich sogar meine Höhenangst vergessen).
Ganz anders war es dann am Dienstag auf der brasilianischen Seite, denn da ist man etwas weiter entfernt und hat den gigantischen Überblick über das gesamte Panorama. Da bleibt einem wirklich der Atem weg und man bleibt mit offenem Mund staunend an der Abbruchkante stehen. Da wir bereits in der Nähe waren sind wir am Nachmittag noch zum Itaipu-Staudamm gefahren, der mit seiner 196 m hohen Staumauer und seinen 20 Turbinen bis zum Bau des chinesischen Drei-Flüsse-Kraftwerks das größte der Erde (zumindest laut Presseangaben) war. Dort haben wir einen Informationsfilm über uns ergehen lassen müssen und sind dann zur Staumauer gefahren.
Eigentlich hätten wir erwartet auch das Innere und die Turbinen zu sehen oder etwas von den technischen Dingen zu erfahren, aber wir durften nur an zwei Aussichtspunkten Fotos machen und dann wieder zurückfahren – und das für 10 US$ – das war enttäuschend! Die nächsten Tage werden sicher nicht so spektakulär sein, da die Highlights bereits abgeklappert sind.