Vor etwas mehr als einer Woche haben wir uns in Maceio an die letzten Ausläufer des Tiefs gehängt um mit dem langersehnten SO-Wind gegen Süden zu kommen. Die ersten paar Tage hat er auch schön angehalten, aber dann wurde er wieder orientierungslos und in der Nacht hatte er zeitweise Atemnot (wir sollten unsere Spenden für Neptun vielleicht noch mal überdenken). Nach einigen Schlangenlinien haben wir unsere Seekarten konsultiert und einen Badestopp auf den Abrolhos (Naturschutzgebiet) ins Auge gefasst. Kurz und gut, nachdem wir den neuen Kurs angelegt und ich schon fast meine Flossen an hatte, hat sich der Wind dann doch entschlossen endgültig auf Süd zu drehen und es ging mit rasanter Fahrt vorwärts. Nun war die Entscheidung: Vernunft oder Vergnügen. Laut den Wetterberichten hält dieser Idealwind nur 2-3 Tage an.
Na wer glaubt’s denn, wiedermal hat die Vernunft gesiegt und wir sind weitergefahren – die Etmale von 140-155 sm haben unsere Entscheidung bestätigt. Seit gestern segeln wir durch riesige Felder mit Ölbohrtürmen und der Schiffs- wie auch Helikopterverkehr nimmt beängstigende Ausmaße an (kein gelegentliches Dösen mehr bei den Nachtwachen). Die riesigen hellerleuchten Förderanlagen sehen speziell in der Nacht utopisch aus.
Heute Mittag haben wir bei Cabo Frio endlich wieder Land in Sicht bekommen und segeln jetzt entlang am nicht enden wollenden weißen Sandstrand bis Rio. Da wir vor der Dunkelheit nicht mehr ankommen werden, fahren wir mit stark gerefften Segeln und geben uns den Zuckerhut erst bei Sonnenaufgang – soll dann ganz besonders reizvoll sein!
sytaurus hat am September 2nd, 2010 22:06 geantwortet:
pass aber auf, dass du nicht nass wirst!!