Obwohl die Inselwelt rund um Ilha Grande, Angra dos Reis und auch Paraty traumhaft ist, müssen wir uns langsam weiter gegen Süden tasten, denn die Zeit läuft – es sind nur mehr drei Monate und doch noch 2.200 sm bis Patagonien. Jetzt kommen nämlich erst die langwierigen Etappen, wo wir tagelang irgendwo liegen und auf den richtigen Wind lauern. Bisher zeigt sich der Frühling nicht so wie er sein sollte, es ist viel zu kalt, regnerisch und der Wind bläst meist aus SW – eher ungewöhnlich.
Trotzdem liegen wir oft in einsamen Buchten und lassen uns in der Früh von dem vielstimmigen Vogelkonzert wecken. Gestern Nacht, wir hatten uns gerade hingelegt, spürten wir einen Luftzug und hörten ein merkwürdiges Kratzen – da wir beide unbestimmbare Geräusche an Bord hassen sind wir dem sofort auf den Grund gegangen.
Mitten in unserem Durchgang hing eine Fledermaus und Christoph ist mutig auf Großwildjagd gegangen und hat sie davon überzeugen können, dass es im Dschungel bessere Beute für sie gibt (obwohl wir hätten sie gegen die Fliegen behalten sollen oder wäre dann unser Früchtesortiment zu sehr gefährdet gewesen? – na ja, das nächste Bordtier nehmen wir mit).
Ein Pflichtbesuch war natürlich die Kolonialstadt Parati mit ihren wunderschön renovierten Häusern. Hier stolpert man über Kopfsteinpflasterwege aus dem 17. Jh. und bei Flut sind viele der zum Hafen führenden Straßen
überschwemmt – auch eine Art der Straßenreinigung. (eher für Gummistiefel als für Stöckelschuhe geeignet). Wir liegen hier neben Johann und Rozy mit ihrem Trimaran Pollen – die erste österreichische Segelyacht, die wir bisher getroffen haben. Natürlich sitzen wir viel zusammen, aber morgen werden wir trotzdem unsere Segel Richtung Porto Belo bzw. Santa Catarina hissen – mal schauen wie lange der Wind uns gnädig ist.
sytaurus hat am Oktober 11th, 2010 19:50 geantwortet:
Von diesen Fledermausen haben wir auch schon gehört, unsere hat aber viel zu verängstigt ausgesehen (war vielleicht auch nur Tarnung?!) Graf Dracula war es sicher nicht, ist ja schließlich in Rumänien daheim.