Drei Meilen vor Kap Tomar, der nächsten Herausforderung auf unserem Weg nach Norden, stehen wir jetzt schon den dritten Tag und warten auf die langersehnte Wetterbesserung. Wir haben zwar die 90sm der Magellanstraße dank des halbwegs guten Windes relativ rasch zurückgelegt, aber jetzt hängen wir leider in Puerto Tomar fest.
Im Stundentakt wechselt Sonnenschein mit Hagelgewittern und Böen bis zu 60kn. Kap Tomar kennzeichnet das Ende der Magellanstraße und zwingt uns wieder raus in die ungestüme Welle und Strömung des Pazifiks bis zum Canal Smyth. Obwohl nur ca. 15Nm breit, ist es bei ungünstigem Wetter für uns nahezu unmöglich die Straße zu überqueren.
Wir liegen hier sehr sicher mit zwei Ankern in der weitläufigen Bucht, trotzdem wagen wir uns kaum an Land, da man bei diesen unberechenbaren starken Winden mit dem Beiboot nur zu leicht abgetrieben werden kann (Bananaboot mit 4PS gegen 50-60kn Wind – schlechte Karten). Die Zeit vertreiben wir uns mit diversen kleinen Arbeiten, Fische „fangen“ (hier beißen sie am besten auf Zigaretten oder Bierdosen – auch die lokalen Fischer müssen nämlich diesen Weg nehmen und liefern frei Schiff) und relaxen. Meistens sehen wir uns am Abend noch einen Film an, gestern war es „Das Boot“ und passend zur Kameraführung hat sich unser Schiff in den starken Böen mit reingelegt – „da“ wird man dann fast seekrank!
sytaurus hat am März 27th, 2011 20:19 geantwortet:
no risk, no fun – nein, wir versprechen vorsichtig zu sein, aber ein bisschen Nervenkitzel ist schon erlaubt oder? Übrigens danke für die Jahresglückwünsche – jetzt dürfen wir sie ja schon lesen.
Es gibt Momente, da beneiden wir euch um eure warmen Büros (dann vergessen wir dies aber wieder sehr schnell)