14.11.2013

Schwerer Unfall von Babsi

Am letzten Wochenende ist Babsi ca. 1h nach einem Tauchgang in einen wachkomaartigen Zustand verfallen. Zuerst wurde sie mit dem Schiff in das Krankenhaus von Gizo gebracht. Dort konnte jedoch mangels Einrichtung nur eine sehr vage Diagnose gestellt werden. Da natürlich ein Dekounfall trotz untypischer Symptome nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde sie mit einem Helikopter nach Honiara gebracht, wo es eine sehr simple Druckkammer gibt. Aufgrund der untypischen Symptome und ihrem mehr als hohem Blutdruck wurde diese Behandlung jedoch nicht durchgeführt. Anschließend wurde sie ins Krankenhaus von Honiara gebracht. Das Krankenhaus ist in Summe etwa so ausgestattet wie bei uns eine bessere Arztpraxis und die Angehörigen schlafen neben den Patienten. Die einzige Medizin, die Babsi bekommen hat, war Zucker-Salzlösung sowie blutdrucksenkende Tabletten, es war nahezu unmöglich diese einer wachkomatösen Person einzuflößen. Da zur eindeutigen Diagnose eine Tomographie unerlässlich ist, wurde an einem Flug nach Australien gearbeitet. Dieses Unternehmen war jedoch schwieriger als erwartet, da grundsätzlich von einer Versicherung ausgegangen wird und kein Handgriff erfolgt, ohne dass das Geld am Konto der Transportfirma eingelangt ist.

Ein MediVac Flug nach Australien beispielsweise kostet rund 40.000,-€ das Bereitstellen und Überweisen dieses Betrages in 24h war, zu mindestens für uns, nicht realisierbar. Vielleicht war das alles auch gut so, da sich Babsis Zustand jetzt nach rund vier Tagen zu verbessern beginnt. Am Anfang kann man nur ein Lächeln erahnen, jedoch nach bereits weiteren 24h kann man mit ihr wieder kommunizieren. Mittlerweile hat sie keine Schläuche mehr in sich, isst Fisch und Eiscreme und kann sich bereits selbst aufsetzen!

Das ist einer der glücklichsten Tage in meinem Leben, wenn einem der Mensch, mit dem man bereits sein halbes Leben verbracht hat, wieder erkennt!

An eine Weiterführung der Weltumsegelung ist damit nicht mehr zu denken. Das Ziel ist es, Babsi ehestmöglich nach Österreich zu bringen. Allerdings wird das noch einige Zeit dauern. Die Ärzte haben aufgrund der neuen Lage folgende Empfehlung abgegeben:
Da Fliegen immer ein Risiko ist, wäre es besser für sie, erst mal hier zu bleiben und zu warten (ca. 1 Woche). Anschließend ist ein normaler Flug nach Brisban und eine ambulante Untersuchung am CT notwendig. Danach und vorausgesetzt, dass alles in Ordnung ist, kann man an eine Rückreise nach Österreich denken. Ein Direktflug nach OE wird nicht empfohlen! (Aussage von drei unabhängigen Ärzten!)

Da wir leider auf eine entsprechende Rückholversicherung verzichtet haben, ist das alles mit enormen Kosten verbunden. Bis jetzt sind für Transport, Krankenhaus, …. etwa 9000,- Euro angefallen und wir sind gerade mal 400km vom Unglücksort entfernt). Die tatsächlichen Kosten am Ende sind in keiner Weise abschätzbar, so würde zum Beispiel ein entsprechender Flug nach Österreich mit ca. 200.000€ oder ein Tag in der Intensivstation in Australien mit rund 8.000€ zu Buche schlagen.

Wie es mit unseren Plänen jetzt weitergeht wissen wir noch nicht, fest steht, dass schon aus finanziellen Gründen eine Weiterfahrt unmöglich ist. Was wir jetzt mit unserer Taurus machen steht auch noch in den Sternen.

Insofern möchte ich noch den vielen Menschen danken, die uns bisher tatkräftigst unterstützt haben, allen voran der Crew von SY-La Gitana, welche von Anfang an maßgebend an der bisherigen Organisation vor Ort beteiligt war, als ich eigentlich noch ziemlich unter Schock stand – und sich anschließend um unsere Taurus gekümmert hat. Und natürlich unseren Eltern, welche von daheim alles in Bewegung setzten. Außerdem den vielen Freunden von daheim oder unterwegs, welche sofort und ohne Fragen uns eine finanzielle Unterstützung anboten. Und nicht zu vergessen den Leuten, die uns spontan etwas gespendet haben, um zu mindestens diesen Druck etwas abzumildern.

Natürlich sind wir in dieser Ausnahmesituation auch weiterhin für jegliche Art der Unterstützung dankbar.

Vielen, vielen Dank!!!
Christoph Einspieler
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Natürlich kann und soll die Kommentarmöglichkeit genützt werden. Um Christoph und Babsi nun entsprechend Zeit und Ruhe zu geben, bitten sie aber alle Ideen und Vorschläge zur Unterstützung in den nächsten Wochen an admin@sytaurus.com zu schicken.

Herzlichen Dank!

Johhannes Bernreiter
Marianne (Christoph´s Mama) & Alex

Kommentare

Liebe Babsi, lieber Christoph!
Ich bin mit meinen Gedanken bei euch!
Vielen Dank für die vielen tollen Berichte!

Es wird wieder Alles Gut! Kopf hoch!

Andreas

Lieber Chistoph, liebe Babsi,
es tut uns furchtbar leid…
haltet durch! Es gibt IMMER einen Weg ! Wir sind in Gedanken bei Euch,

Ingrid

Hi ihr beiden ! Nach dem ersten Schock freue ich mich, dass es Babsi wieder besser geht. Ich hoffe, in einer Woche sieht die Welt wieder anders aus und ihr koennt ueberlegungen, die einen Abbruch der Reise oder einen Rueckflug zum Preis eines neuen Schiffes wieder vom Plan streichen.
Auch wir haben einen schweren Schlag hinter uns, sind aber gluecklich nicht gleich nach ‚hause‘ gefluechtet zu sein. – Das macht nix besser.

Gute Besserund und gute Weiterfahrt (hoffentlich) – und vielleicht begegnen wir uns ja doch noch mal…

David & die LosLocos

Lieber Christoph, liebe Babsi!

Wir arbeiten an der Unterstützung für euer Problem und hoffen euch auf diese Weise helfen zu können.

Liebe Grüße
Gaby & Hans

Team – Globalsail.info

TOI TOI TOI und alles Gute – Wir sind in Gedanken bei euch.

Lieber Christoph, liebe Babsi,
Silke und ich waren total schockiert über das Unheil, was Euch widerfahren ist. Natürlich wollen wir auch irgendwie helfen. Ob Ihr Euch an uns erinnert, wissen wir nicht. Es war in Lemmer im Hafen De Punt. Da hatten wir Euch kurz vor der Abreise kennengelernt. Ich war damals an Krücken wegen meiner Hüftoperation.
Würde es vielleicht Sinn machen, wenn Du etwas über den Tauchgang schildern könntest? Ein Arbeitskollege von mir ist auch ein erfahrener Taucher. Möglicherweise hat ja irgendjemand eine Idee, was helfen könnte.
Mir ist spontan eingefallen, falls Ihr wirklich unbedingt nach Europa zurückwollt, wäre es einen Gedanken wert, evtl. mit einem Berufsschiff nach Hause zu fahren, um den gefährlicheren Flug zu vermeiden.
Eine andere Idee wäre, einen Euch vertrauten Arzt in Österreich per Internet also Skype zu befragen. Vielleicht ist ja eine Ferndiagnose irgendwie möglich oder hilfreich.
Auch wenn es Ideen sind, die nichts taugen, vielleicht kommt dadurch ein anderer auf eine bessere Idee. Irgendwie muss man doch helfen können. Lieber Christoph ich wünsche Dir ganz viel Kraft in dieser schwierigen Situation.
Alles, was wir hier von Deutschland aus besser könnten, würden wir gerne für Euch tun.
An Babsi von ganzem Herzen gute Besserung und Dir viel Durchhaltevermögen.

Ganz liebe Grüße

Silke und Christian von der Toy

Lieber Christoph, Liebe Babsi, ich habe den Beitrag soeben gelesen und bin geschockt. Klar war, dass so eine Reise ein Risiko mit sich bringt, aber wenn dann so etwas eintritt wird einem das erst so richtig bewusst. Wir sind froh zu lesen, dass es Babsi wieder besser geht und wünschen ihr von ganzem Herzen Alles, Alles Gute! Ich denke David hat recht, dass ein überstürztes Handeln nicht unbedingt die Situation verbessert, auch wenn ich deine Empfindungen Christoph voll nachvollziehen kann. Wir wünschen euch jetzt Viel Glück und das ihr euer Vorhaben die Welt zu umsegeln doch noch weiterführen könnt!

Liebe Babsi, lieber Christoph,

es ist gut, hier und bei den Seezigeunern zu lesen, dass es Dir Babsi bereits wieder etwas besser geht. Ich drück Dir die Daumen, dass Du bald wieder komplett fit bist.

Euer „Blog-Wegbegleiter“
Paul

Hallo Ihr Beiden,
Wir verfolgen seit mehreren Jahren Eure Reise und sind sehr betroffen von eurer (Barbaras) Krankheit.
Wir würden Euch gerne etwas zurück geben für die vielen Infos, die wir durch Euch erhalten haben für unsere bevorstehende Fahrt.
Gibt es ein Spendenkonto?
Vielleicht schließen sich ja noch mehrere Segler an……
Liebe Grüße
Beate und Reiner

Hallo Leute!
Christoph und Babis brauchen jetzt schnell und unbürokratisch Hilfe. Das ist am ehesten mit Geld zu erreichen. Ich habe mal einen Betrag als Überbrückungshilfe überwiesen.
Die Zinsen sind jetzt sowieso scheibenkleister und wenn ihr was in der „Zuckerdose“ habt, was ihr momentan nicht braucht.

Vielleicht nicht gleich, aber wenn es den Beiden wieder besser geht, werdet ihr euer Geld sicher wiedersehen.
Christian

P.s.: Kontodaten bei admin@sytaurus.com erfragen.

Meine Lieben,das war ja ein Schock, Eure Nachricht!Ich glaube,dass es doch ein Form der Dekokrankheit ist, kann Euch aber keinen guten Rat geben,hoffnungsvolli st. dass sie auf dem Wege der Besserung ist !Wir wünschen Euch alles Gute, vielleicht wird wieder alles gut. Denkt zuerst an die Gesundheit,alles weitere wird sich weisen.
Wir sind mit dem Herzen bei Euch ! Gaby,Katharina und Kurt

Die Nachricht hat uns schwer schockiert und wir wünschen Babsi eine baldige Besserung.

Wir hätten jetzt gerne die hilfreichen Tipps für eure Situation die wir von euch fürs Fahrtensegeln bekommen haben bevor wir selbst losgefahren sind.

Wir sind in Gedanken bei euch beiden und hoffen dass Babsi bald so weit transportfähig ist und die angemessene Behandlung erhält.

David und Bella

solltest du eine Kreditkarte haben so wäre da versicherungsmässig allerhand abgedeckt. ev auch der Rückflug, Luft-Transport zum nächsten Hospital möglw auch.

Liebe Babsi, lieber Christoph.
Wir sind so froh, dass es dir, liebe Babsi, wieder besser geht. Wir lassen Euch nicht allein! Natürlich werden wir uns auch an den Spenden beteiligen, dann wird’s schon irgendwie gehen, wenn alle Eure Freunde zusammen helfen. Nicht verzagen, damit wir Euch bald Wiedersehen können. Bis bald!

Welch ein Schreck!

Liebe Babsi, lieber Christoph,

unbekannterweise ertsmal drücke ich ganz doll die Daumen, dass Babsi wieder auf die Beine kommt. Vielleicht kann sie sich ja erholen und Ihr müsst die Reise doch nicht abbrechen. In ein Krankenhaus mit westlichem Standard muss sie natürlich trotzdem asap.

Alles Gute und ich hoffe. man hört ab jetzt nur noch Nachrichten, dass es weiter bergauf geht. Ihr habt schon soooo viel geschafft, das schafft Ihr auch noch und in einem Jahr schaut Ihr mit Unglauben zurück.

Wo steckt ihr denn? bin gerade in honiara und fahr alles ab euch suchen … war gerade am yard club und euer boot aber nicht gesehen … fahr nun zum krankenhaus ob die ne nr oder adresse von euch haben. wenn ihr das lest meldet euch bei mir 765 57 40 in town …

Dear Babs & Christoph

We are glad to read that you are safely in Austria and hope that Babs recovers quickly and completely.

Taurus is tied up next to Kajananas. JeanPaul is with me in the USA now, but if you need any help with the boat when he returns to Gizo/Liapari, please don’t hesitate to ask.

Kaja & JeanPaul

sytaurus hat am Dezember 26th, 2013 15:28 geantwortet:

thank`s for your offer. In the moment we all at home and enjoy christmas and the new year. We will see what happend next year but we are sure that we meet you on the sea again.
Babsi & Christoph

Es liegt ja jetzt schon einige Zeit zurück und Babsi geht es sicherlich wieder besser, daher frag ich einfach mal: Was ist nun tatsächlich passiert?
LG Frank

sytaurus hat am Februar 3rd, 2015 07:04 geantwortet:

so genau hat sich das nach über einem Monat in Österreich nichtmehr feststellen lassen. Auslöser war aber ziemlich sicher das Tauchen in Kombination mit Dehydrierung und Überanstrengung. Es war auf jeden Fall ein Schlaganfall der mehrere Gehirnregionen geschädigt hat. Zu guter letzt haben sie bei mir auch noch ein Foramen ovale festgestellt. Zum Glück habe ich das alles recht gut weggesteckt und mir geht es wieder relativ gut. Natürlich muss ich jetzt vorsichtiger sein, muss brav meine Medikamente nehmen und darf mir meine Tauchflasche nichtmehr umhängen (schnüffff…..), aber was soll`s Hauptsache noch am Leben!

Hallo Sytaurus,

wow, mit so was hab ich nicht gerechnet! Dank dir für die ausführliche Antwort. Von Herzen Glückwunsch, dass du da wieder auf die Beine gekommen bist! Und du hast zumindest das Abenteuer gewagt, wie viele (auch ich)
können das nicht von sich behaupten 🙂

Mich haben solche Infos immer motiviert, daher schreib ich es einfach mal. 2009 hatte ich ein recht großes Aneurysma – war einiges betroffen – und heute bin ich – bis auf kleine Zipperlein – wieder vollkommen hergestellt. Auch nach 24 und dann 48 Monaten ging es bei mir nochmal großes Stück aufwärts! Weiterhin viel Erfolg!

LG, Frank

sytaurus hat am Februar 4th, 2015 23:51 geantwortet:

ich glaube ja, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat, nur manche lassen sich halt nicht unterkriegen und machen das Beste draus. Mit den kleinen Mängeln wie z.B. kaum Gefühl im linken Arm und gelegentlich Gleichgewichts- u. Konzentrationsschwierigkeiten lässt es sich trotzdem ganz gut leben. Aber davon kannst du ja auch ein Lied singen.

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