Bereits seit Tagen tingeln wir durch die wunderbare Inselwelt des Gambier-Atolls.
Zuerst haben wir zwischen Taravai und Agakauitai, zwei der inneren Inseln, vulkanisch schroff mit einem Sandstrand in dem man knöcheltief im pulvrigen Sand versinkt, geankert. Diese Inseln liegen sehr nah beieinander und sind bewohnt, zwar nur sehr spärlich aber doch. Da jedes Fleckchen hier irgendjemanden gehört, muss man immer freundlich fragen, ob man dort liegen und an Land gehen darf. Auf der ersteren Insel wurden wir sehr freundlich von Eduardo empfangen und mit Trinkkokosnüssen bewirtet. Er hat auch kein Problem, dass wir bei ihm mit dem Dinghy anlanden und den Berg erklimmen.
Auf der anderen Insel wurden die Franzosen, die hier auch liegen, gleich verscheucht und der Besitzer hat gemeint, dass er es nicht wünscht dass sein Land betreten wird und schon gar nicht wenn er nicht anwesend ist – sehr freundlich! Wir waren zwei Tage vorher dort an Land, aber da war niemand da – na mal wieder Glück gehabt. Schon bei der Anfahrt hatten wir die wunderschöne und große Kirche des Dorfes hinter dem Kap gesehen und so haben wir uns mit dem Beiboot über die Untiefen und Korallenköpfe auf den Weg dorthin gemacht. Das Dorf Taravai war mal groß, wie man noch an der Kirche und den umliegenden Ruinen erkennen kann, heute ist es jedoch fast verlassen. Es lebt hier permanent nur mehr eine junge Familie und am Wochenende ist noch ein zweites Haus bewohnt. Auch hier wurden wir sehr freundlich empfangen und nach einem ausgedehnten Kaffeeplausch sind wir vollgepackt mit frischen Bananen, Pomelos, Avocados und Litschis zurück zum Dinghy gestampft. Die Leute in Französisch Polynesien sind unglaublich großzügig und um unsere Gesundheit besorgt. Sie versorgen einem bei jeder Gelegenheit mit Vitaminen (ist auch nicht schwer, so üppig wie hier alles wächst), man sollte sich aber nicht selbst bedienen, denn das mögen sie überhaupt nicht – ist aber auch verständlich.
Nach ein paar gemeinsamen Tagen mit zwei französischen Yachten haben wir dann doch wieder die Einsamkeit gesucht und sind zu den äußeren Motus Tekava und Tauna, die direkt in das Außenriff integriert sind, gefahren. Das kleine Palmeninserl Tauna gehört nur uns und den unzähligen Seeschwalben die hier leben. Zirka 200m vor uns brechen sich donnernd die Pazifikwellen am Riffsaum, aber wir liegen total ruhig in einer türkisgrünen Lagune, um uns schwimmen große Schwärme Papagei- und Doktorfische und gelegentlich ziehen auch kleinere Riffhaie hier ihre Bahnen.
Jeden Tag gehen wir schnorcheln oder tauchen und können gar nicht genug von der bunten Unterwasserwelt bekommen. Leider zeigt sich unsere wasserdichte Kamera unkooperativ, denn sie meldet seit Tagen einen Kartenfehler und auch mit viel gut zureden und putzen will sie ihren Dienst nicht wieder aufnehmen. Schade, denn die Unterwasserbilder wären sensationell. Na ja, vielleicht bekommen wir in Tahiti/Papeete Ersatz aber bis dahin gibt es eben nur die Erinnerung im Kopf.